Kreis Ahrweiler
Kreis Ahrweiler:Schluss mit kreisweiter Tourismusförderung

Kreis Ahrweiler. Das Ende ist besiegelt. Die Tourismus und Service GmbH, seit dem Jahr 2000 für die kreisweite Fremdenverkehrswerbung verantwortlich, stellt den Betrieb ein. Eine Expertise der „Projektgruppe M“, über die die Rhein-Zeitung exklusiv berichtet hatte, gab wohl den Ausschlag. „Angesichts der aktuellen Situation und des Gutachtens von Projekt M sehen die Gesellschafter der Ahr Rhein Eifel Tourismus & Service GmbH (TSG) keine realistische Zukunftsperspektive für die Fortführung der TSG“, heißt es in einer Pressemitteilung, die am Freitag nach einer Gesellschafterversammlung in Altenahr herausgegeben wurde.

Lesezeit 2 Minuten

Kreis Ahrweiler. Das Ende ist besiegelt. Die Tourismus und Service GmbH, seit dem Jahr 2000 für die kreisweite Fremdenverkehrswerbung verantwortlich, stellt den Betrieb ein. Eine Expertise der „Projektgruppe M“, über die die Rhein-Zeitung exklusiv berichtet hatte, gab wohl den Ausschlag. „Angesichts der aktuellen Situation und des Gutachtens von Projekt M sehen die Gesellschafter der Ahr Rhein Eifel Tourismus & Service GmbH (TSG) keine realistische Zukunftsperspektive für die Fortführung der TSG“, heißt es in einer Pressemitteilung, die am Freitag nach einer Gesellschafterversammlung in Altenahr herausgegeben wurde.

Die Gesellschafter – der Kreis, die Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen und Sinzig, die Verbandsgemeinden Bad Breisig, Brohltal und Altenahr, die Gemeinde Grafschaft sowie der Verein Tour mit seinen Mitgliedern aus Hotellerie und Gastronomie – schlagen daher ihren Gremien die Liquidation der TSG mit Ablauf des 1. Quartals 2011 vor. Das operative Geschäft wird ab dem 1. Januar des kommenden Jahres weitestgehend eingestellt.
Soweit der Beschluss der Versammlung. Die hauptamtlichen Bürgermeister im Kreises Ahrweiler geben darüber hinaus eine gemeinsame Stellungnahme ab. Darin betonen sie die arbeits- und wirtschaftspolitische Bedeutung der Tourismuswirtschaft im Kreis. Die TSG und der Tourismus- & Weinwirtschaftsverband Ahr, Rhein, Eifel sowie die örtlichen Tourismusstrukturen hätten an dieser guten Bilanz wesentlichen Anteil.
Die Bürgermeister unterstreichen aber auch den hohen Aufwand mit dem die Tourismusförderung betrieben wird. So hätten die Gebietskörperschaften im zuletzt abgerechneten Jahr 2009 die Tourismuswirtschaft mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt.
Kreisweit habe man im Zusammenwirken von öffentlicher Hand, Tourismusorganisationen, Weinwirtschaft und Privatwirtschaft eine zeit- und marktgerechte Infrastruktur etablieren können. „Hinzu kommen der Tourismuswirtschaft dienende Großprojekte, die von Seiten des Landes initiiert worden sind. Ergänzende Projekte sind in Planung und stehen zur Realisierung an“, so die Bürgermeister.
Die Situation der öffentlichen und privaten Finanzen sowie die Verschärfung des Wettbewerbsdruckes erfordern aus Sicht der Verwaltungschefs mehr denn je den effizienten Einsatz finanzieller Ressourcen. Insofern bedürfe es einer langfristig von allen Akteuren anerkannten, tragfähigen Struktur und einer klaren Angebots- und Zielgruppendefinition. „Etliche Beispiele im deutschen Tourismusmarkt belegen, dass diesem Erfordernis andernorts bereits konsequent Rechnung getragen worden ist, unter anderem durch die Bündelung aller örtlichen Angebote in einer vom Gast subjektiv wahrnehmbaren ganzheitlichen Region (Tourismusdestination).“
Für die Gebietskulisse des Kreises Ahrweiler bedeute dies, dass sich die Vermarktung der touristischen Angebote künftig stärker an der Betonung der touristischen Destination und weniger an kommunalpolitischen Grenzen orientiert. Dies entspräche auch der auf rheinland-pfälzischer Ebene fachlich empfohlenen und bereits getätigten Einteilung der Tourismusregionen (Ahr, Eifel, Hunsrück, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheinhessen, Romantischer Rhein, Westerwald). Sie erscheint den Bürgermeistern „kunden- und sachgerecht“. Dennoch will man beim „Infrastrukturmanagement“ auch in Zukunft im Kreis zusammenarbeiten.
Landrat Jürgen Pföhler bedauert im Gespräch mit der RZ, dass es künftig „keine kreisweite und kreiseinheitliche Vermarktung“ mehr gibt. „Allerdings muss man auch geänderte Realitäten anerkennen und respektieren“, so Pföhler. In der Rhein-Zeitung am Wochenende lesen sie einen Kommentar zum TSG-ende.

Top-News aus der Region