Pläne vorgestellt
Kosten für Feuerwehrhaus im Brohltal bleiben unklar
Symbolbild.
dpa

Der Bau des neuen Feuerwehrhauses für Kempenich, Spessart und Engeln ist ein Dauerthema im Brohltal. Jetzt hat die Architektin vorgestellt, wie es aussehen soll. Doch den Politikern fehlte ein entscheidender Punkt: die Kostenplanung.

Die Verbandsgemeinde entlang des Brohlbachs steht vor großen finanziellen Herausforderungen bei der notwendigen Sanierung ihrer Feuerwehrhäuser. In die technische Ausstattung wurde bisher regelmäßig investiert, die Feuerwachen selbst sind jedoch in die Jahre gekommen, Neubauten sind an einigen Standorten nötig. So soll im oberen Brohltal eine gemeinsame Wache für die Wehren aus Kempenich, Spessart und Engeln errichtet werden. Hierzu stellte das zuständige Architekturbüro seinen überarbeiteten Entwurf dem Bau- und Umweltausschuss der Verbandsgemeinde Brohltal vor. Kritik musste sich allerdings die Verwaltungsspitze aus den Reihen des Ausschusses anhören. Doch der Reihe nach.

Wie der Bau genau geplant ist

Architektin Melanie Scheeben stellte dem Rat die überarbeitete Planung ihres Architekturbüros vor. Danach wird das Gebäude vollständig eingeschossig und in Holzrahmenbauweise ausgeführt. „Durch diese Bauweise sparen wir im Gebäude Treppenhaus und Aufzug. Ein zweiter baulicher Rettungsweg in Form einer Außentreppe ist ebenfalls nicht nötig“, so die Architektin. Wegen des schlechten Untergrunds am Bauplatz sei eine Ausführung in Holzrahmenbauweise leichter als ein herkömmlicher Bau und damit kostengünstiger, so Scheeben weiter.

„Durch diese Bauweise sparen wir im Gebäude Treppenhaus und Aufzug. Ein zweiter baulicher Rettungsweg in Form einer Außentreppe ist ebenfalls nicht nötig.“
Architektin Melanie Scheebenzur eingeschossigen Bauweise

Nach dem Entwurf sollen die unterschiedlichen Gebäudeteile in verschiedenen Höhen errichtet werden, um die gut 700 Quadratmeter große Fassade des Gebäudes optisch aufzulockern. Um das Regenwasser auf dem geplanten Flachdach zurückzuhalten und so die Versickerung zu erleichtern, sollen große Teile des Daches als Gründach ausgeführt werden. „Durch ein Gründach vermeiden wir außerdem dunkle Dachflächen, was eine Aufheizung der direkten Gebäudeumgebung mindert“, erklärte die Architektin. Zudem werde ein Teil der Gebäudetechnik auf dem Dach untergebracht, was im Innenraum Platz spare und so zur Kostensenkung beitrage, so Scheeben weiter. Das Konzept sieht ebenfalls eine Holzfassade für das Gebäude vor, für die die Architektin eigens Muster mit in die Sitzung gebracht hatte.

Politik fehlt die Kostenschätzung

Die Ratsmitglieder lobten die vorgelegte Planung, brachten aber auch Kritik vor, die sich vor allem an die Verbandsgemeindeverwaltung richtete. „Mir fehlt derzeit noch der Blick auf das große Ganze, bevor wir über Details wie eine Fassade entscheiden“, beklagte Stefan Gros (FDP). Die daraufhin vorgelegte Kostenplanung sieht bisher einen Preis von 2,2 Millionen Euro für die Baukonstruktion und schätzungsweise eine weitere Million für die Gebäudetechnik vor. Die Kosten für die Außenanlagen seien noch nicht berechnet, erklärte Bürgermeister Johannes Bell. Frank Klapperich (SPD) warnte davor, bereits begangene Fehler zu wiederholen: „Ich bin von der Planung begeistert, aber in der Vergangenheit mussten wir jede Kostensteigerung einfach abnicken. Das muss anders werden.“ Klapperich spielte damit auf die deutlich gestiegenen Baukosten für das Feuerwehrhaus in Burgbrohl an.

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