Bereits vor fünf Jahren hatten die Kommunen nach dem damaligen „Jahrhunderthochwasser“ ein gemeinsames Konzept beschlossen. Dieses wurde im vorigen Jahr fertiggestellt und, wie es in einer Pressemitteilung heißt, in allen betroffenen Kommunen präsentiert. Seither sei vom planenden Ingenieurbüro eine Prioritätenliste mit Maßnahmen erarbeiten worden, die in der Folge „nach und nach umgesetzt wurden beziehungsweise werden“.
Das Hochwasser im Juli an beiden Bächen soll jetzt weitere konkrete Maßnahmen in allen Kommunen nach sich ziehen. Das Ziel: an möglichst vielen Stellen das Hochwasser nach Starkregen zurückhalten, um damit sowohl den zeitlichen Ablauf als auch die Fließgeschwindigkeit zu verzögern. Ein schwieriges Unterfangen, zumal in den Ortslagen oder Stadtteilen und der Stadt Mayen selbst „aufgrund gewachsener Bebauung und Zwangspunkten relativ wenig rückhaltende Maßnahmen möglich“ seien. Aus diesem Grund würden sich die Maßnahmen schwerpunktmäßig oberhalb der jeweiligen Ortslagen in der freien Natur entlang der Gewässer bewegen.
Dabei sollen insbesondere die querenden Wegedurchlässe als gezielte Standorte gesucht werden, um oberhalb der Durchlässe Wasser in die Breite aufzustauen. Vielerorts, so die Einschätzung der Verwaltungschefs, würden die Wiesen kaum noch von den jeweiligen Grundstückseigentümern genutzt. Insoweit hoffen die Kommunen, dass die Eigentümer die Maßnahmen des Hochwasserschutzes unterstützen und ihre Grundstücke zur Verfügung stellen. Dies sei sowohl im Wege des Grundstückserwerbs möglich oder, falls eine Veräußerung nicht gewünscht ist, auch über Nutzungsvereinbarungen mit entsprechenden Entschädigungen. Die Umsetzung des Schutzkonzeptes werde in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe koordiniert, die unter Federführung der Verbandsgemeinde Vordereifel regelmäßig tagen werde. Von den jeweiligen Kommunen würden die Einzelmaßnahmen an Ort und Stelle selbst geplant und umgesetzt.
„Ich freue mich sehr über diese gute interkommunale Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass alle Partnerkommunen Projekte auf den Weg bringen, um die Folgen von Starkregen künftig auf eine große Fläche zu verteilen“, sagte Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Stadtverwaltung Mayen werde sich darüber hinaus mit der Frage beschäftigen, was man bei künftigen Hochwasserlagen in Mayen noch besser machen könne oder wie betroffene Bürger sich schützen könnten. Nur gemeinsam könnten die Kommunen Starkregenereignissen und Hochwasserlagen begegnen.
Die Stadt Mayen stellt weiterhin Informationen zu Projekten und Maßnahmen sowie allgemeine Tipps für Bürger unter www.mayen.de/hochwasserzur Verfügung.