Müssen Verkehrsteilnehmer künftig mit Tempo 30 auf der B266 – also der Quellenstraße – durch Kripp fahren? Gut möglich. Auf jeden Fall hat sich der Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Stadtverwaltung Remagen hatte beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) eine schalltechnische Untersuchung nach der Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen beantragt. Jetzt wurden im Kripper Gremium die Ergebnisse vorgestellt.
Drei Varianten möglich
Konkret geht es um den Bereich zwischen Ringofenstraße und Sandweg, wobei die bereits mit 30 km/h ausgeschilderte Engstelle zwischen Mittelstraße und Sandweg ausgenommen war. Nach der schalltechnischen Untersuchung kommen folgende Geschwindigkeitsreduzierungen in Betracht: entweder 30 km/h von 22 bis 6 Uhr für den Bereich zwischen Quellenstraße 165 und Sandweg oder 30 km/h ganztätig für den Bereich zwischen Voßstraße und Sandweg sowie 30 km/h von 22 bis 6 Uhr für den Bereich zwischen Quellenstraße 165 und Sandweg. Die dritte Variante: 30 km/h ganztätig zwischen Ringofenstraße und Sandweg.
Wie Ortsvorsteher Axel Blumenstein unserer Zeitung berichtet, hat im Ortsbeirat nach einer Diskussion keine der vorgestellten Lösungen zu einem einstimmigen Beschluss geführt. Mehrheitlich aber – bei sieben Stimmen – favorisieren die Mitglieder die dritte Variante, also durchgängig auf 30 km/h zu reduzieren. Für die zweite Möglichkeit votierte niemand, für die erste Lösung zwei Ortsbeiratsmitglieder. Man habe sich im Vorfeld der Abstimmung darauf verständigt, so Blumenstein, dass sich diejenigen enthalten, die sich mit keiner Variante anfreunden konnten. Davon machten insgesamt vier Mitglieder des Gremiums Gebrauch.
Tempo 30 in Remagen keine Seltenheit
Allerdings handelt es sich bei dem Ergebnis lediglich um eine Empfehlung des Kripper Ortsbeirats. Denn das tatsächliche Einleiten eines straßenverkehrsrechtlichen Genehmigungsverfahrens liegt in den Händen der Straßenverkehrsbehörde in der Remagener Verwaltung.

Tempo 30 auf den Straßen in der Stadt Remagen und deren Ortsbezirken ist keine Seltenheit. Das Tempolimit gilt quasi überall bis auf die B9 und – noch – die B266. Die Quellenstraße hatte bereits in der Vergangenheit durch ihre gradlinige Führung quasi zum Rasen eingeladen. Mittlerweile sind die Parkplätze aber so angeordnet, dass sie die Verkehrsteilnehmer ausbremsen, weil entgegenkommende Fahrzeuge vorbeigelassen werden müssen.
Und es ist viel los für einen Ortsbezirk wie Kripp auf der B266, die neben der Mittelstraße – wo ein Tempolimit von 30 km/h bereits Realität ist – als Hauptdurchfahrtsstraße gilt. Denn sie ist der Zubringer zur Fähre, und es gibt dort auch Busverkehr. Wie ein Anwohner unserer Zeitung berichtet hat, wird dort aber in den späten Abendstunden beziehungsweise nachts auch mal gern schneller gefahren. Da seien dann auch schon mal Motorrad- oder Autofahrer so rasant auf der Quellenstraße unterwegs, dass man sie hören würde.