Antrag auf 20 Kilometer
Kommt der Schutzradius um Radarkuppel in Wachtberg?
Bewilligt das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr einen 20-Kilometer-Schutzradius rund um die Radaranlage in Wachtberg-Werthhoven? Eine Entscheidung steht noch aus.
Hans-Jürgen Vollrath. Martin Gausmann

Der Kreis Ahrweiler und die Ortsgemeinden rund um die weithin sichtbare Radarkuppel in Wachtberg warten auf die Entscheidung, ob der Sicherheitsbereich auf 20 Kilometer erhöht wird. Nun äußern sich das Fraunhofer-Institut und die Bundeswehr dazu.

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Der Sachstand zum Thema „Erweiterung des Schutzbereichs um die Verteidigungsanlage Wachtberg-Werthhoven“ sei seit März unverändert, meldet ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Radius um das dortige Radom des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) soll von vier auf 20 Kilometer erhöht werden. Doch eine Entscheidung ist derzeit noch nicht gefallen.

Das Institut hatte beim Bundesamt im Frühjahr einen Antragsentwurf zu dem weiteren Schutzradius um das Weltraumbeobachtungsradar Tira abgegeben. Doch: Es seien der Bundeswehr noch keine ausreichend konkreten Unterlagen vorgelegt worden, die eine qualifizierte Prüfung möglich machten, hatte deren Sprecher da mitgeteilt. Deshalb könne er nichts zum möglichen Ausgang sagen. Eine Entscheidung ist demnach noch nicht getroffen. „Das Verfahren zur Erweiterung des Schutzbereichs läuft nach unserer Kenntnis noch“, erklärt nun auch Jens Fiege, Stabsstellenleiter der internen und externen Kommunikation des Instituts, auf unsere aktuelle Nachfrage.

Für die umliegenden Ortschaften und den Kreis ist die Entscheidung unter anderem bei der Planung von Windkraftanlagen wichtig. Denn in dem Bereich der wohl weltgrößten Radarkuppel befinden sich potenzielle Stadtorte für die Erzeuger von regenerativer Energie. Wird dem Antrag zugestimmt, dürfen im Sichtbereich keine Windräder aufgestellt werden.

„Unser Bestreben ist es, sicherzustellen, dass die für die Weltraumbeobachtung essenzielle und in Europa einzigartige Anlage in keinerlei Hinsicht eingeschränkt wird“, gab Fiege Einblick in den Hintergrund des Antrags. Angesichts der weltpolitischen Lage wird der riesige, dreh- und schwenkbare Parabolspiegel im Inneren des weithin sichtbaren Wahrzeichens der Gemeinde Wachtberg heute wieder intensiver militärisch genutzt. Das Radom diene auch zur Landesverteidigung, hatte Landrätin Cornelia Weigand im Frühjahr erklärt.

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