Kreis Ahrweiler
Kommentar zur Landratswahl im Kreis Ahrweiler: Alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen

Was für ein Wahlabend! Dass Cornelia Weigand am 6. Februar in die Stichwahl geht, davon sind viele, die sich im Kreis mit der Landratswahl beschäftigt haben, ausgegangen. Sie gehörte zu den Favoriten. Keine Frage! Dass die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr aber auf Anhieb die absolute Mehrheit holt, das hatte keiner auf der Rechnung.

Dafür war die CDU bisher zu stark im Kreis Ahrweiler. Und dafür nutze auch Horst Gies, der ein halbes Jahr als Erster Kreisbeigeordneter die Kreisverwaltung lenkte, das Amt mit einer Flut an Erfolgsmeldungen für seine Kandidatur. Der Amtsbonus hat ihm nichts genützt. Die Wähler hatten anderes im Sinn. Sie wollten einen politischen Neuanfang an der Spitze des Kreises Ahrweiler.

Und daran konnte auch Christoph Schmitt von der SPD nichts ändern, der Rückendeckung aus vielen politischen Lagern aber kein offizielles Bekenntnis bekam.

Der Neuanfang in Person heißt jetzt Cornelia Weigand. Erst seit 2019 ist die Naturwissenschaftlerin Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Schon damals hat sie die Zeichen auf Veränderung erkannt und sich gegen einen CDU-Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl durchgesetzt, dessen Wahl als Formsache galt. Da hatte sie noch nichts zu verlieren. Mit ihrer Bewerbung für das Landratsamt hat die gebürtige Sylterin allerdings alles auf eine Karte gesetzt und ungeheuren Mut bewiesen. Ein Zurück auf den Bürgermeisterstuhl in Altenahr hätte es wohl nicht gegeben. Diesen Mut braucht sie auch jetzt. Sie steht vor acht schwierigen Jahren als Landrätin des Kreises Ahrweiler.

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