Und es dürfte entscheidend mit dazu beigetragen haben, dass sie, die Parteilose, mit mehr als 50 Prozent der Stimmen zur Landrätin gewählt wurde. Empfahl sie sich doch als Krisenmanagerin, die die Herkulesaufgabe des Wiederaufbaus stemmen könne. Gemeinsam mit denen, die ihr auf diesem Weg folgen, wolle sie den Kreis in eine gute Zukunft führen, erklärte sie.
Das Vetrauen fehlt
Die aktuelle Diskussion um ihre Person, ihr Kommunikationsverhalten und ihre Arbeit an der Kreisspitze wirft ein anderes Licht auf Cornelia Weigand. Es geht um Transparenz und Präsenz, Orientierung und auch mal eine Schulter für die Menschen im zerstörten Ahrtal, um Verwaltungshandwerk und Führungsqualität. Bei aller Belastung: Wie kann es sein, dass offenbar die Rechnung einer Hilfsorganisation über 6 Millionen Euro monatelang in den Amtsstuben liegen bleibt, ohne dass reagiert wurde? So schafft man kein Vertrauen!
Es ist höchste Zeit, die Probleme anzusprechen und zu lösen. Und es ist in der Tat auch Aufgabe des Kreistags, dies zu tun. „Der Job einer Landrätin ist es, die Dinge in die Hand zu nehmen, die Verantwortlichen in den Gemeinden an einen Tisch zu holen und Vorschläge zu machen, die Debatte zu moderieren und Lösungen voranzutreiben“ schrieb unsere Zeitung kurz vor der Wahl im Dezember vergangenen Jahres. Cornelia Weigand hat es jetzt selbst in der Hand, ob sie das Gesicht der Flutkatastrophe bleibt oder das Gesicht des Wiederaufbaus wird.