Von einem „Blindflug“ sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph Schmitt, der einst ebenfalls für das Amt des Landrates kandidiert hatte. Von falscher Schwerpunktsetzung sprach FDP-Mann Ulrich van Bebber und prophezeite dem Kreis Ahrweiler den baldigen Konkurs. Das Ringen um die Prioritäten spiegelte sich in der Debatte um den Stellenplan wider. Fast obsolet in Zeiten des Fachkräftemangels, der die Leistungsfähigkeit der Verwaltung beim Wiederaufbau weiterhin ausbremst. Auf eine zusätzliche Stelle in ihrem eigenen Büro wird die Landrätin verzichten müssen. „Da kommt Freude auf“, kommentierte sie ironisch.
Von einem entlastenden hauptamtlichen Beigeordneten, der dem Kreis Ahrweiler im vergangenen Jahr mit dem Stellenplan ans Herz gelegt wurde, ist dagegen weit und breit nichts zu sehen. Jetzt ist die Stelle auch gestrichen. Rückendeckung bekommt Landrätin Cornelia Weigand jedenfalls von den Grünen bei der Steuerung eines Kurses, der im Kreis Ahrweiler eine Zeitenwende nach der Flut abbildet. Und der auch Misstrauen und Unbehagen erzeugt. Vom prosperierenden Landkreis zum Bettler um Zuschüsse und Förderung mit aufgezehrtem Eigenkapital – das ist für viele dann doch nur schwer zu verkraften.
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