Stattdessen schießen Arbeitsgruppen, Aufbaustäbe und Projektgruppen ins Kraut. Das Land hat einen Stab Wiederaufbau, der Kreis sagt, dass er auch einen hat. Aus der Zukunftskonferenz des Kreises sollen Projektgruppen entstehen, der Kreisausschuss hat auch noch eine Projektgruppe gegründet und eine zweite in der Planung. Bürgerinitiativen beschäftigen sich mit Modellen zur Energieversorgung, Infrastruktur, Hausbau, Mobilität.
Gewiss, mehr als 40 Kilometer mehr oder weniger zerstörtes Ahrtal lassen sich nicht von heute auf morgen in eine Modellregion verwandeln. Und von jetzt auf gleich hat man auch keinen Masterplan in der Tasche. Das muss gut überlegt sein, wenn es nachhaltig und klimafreundlich werden soll. Und dafür sind auch alle Aufbaustäbe, Arbeits- und Projektgruppen hilfreich – wenn sie dann auch von einer Stelle koordiniert werden. Wer macht das, wo laufen hier die Fäden eigentlich zusammen? Wo ist die ordnende Hand? Eine Aufgabe, die eigentlich dem Kreis zugedacht ist. Doch weder von der Kreisverwaltung noch von der Landesregierung hat man dazu bisher etwas gehört. Rührt da jeder nur im eigenen Topf?
Bleibt die Hoffnung auf den 30. September. Da lädt das Land zur nächsten Zukunftskonferenz Ahrtal ein, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer gestern angekündigt hat. Und da wären die Bürger unendlich dankbar für Antworten auf drei Fragen, die sie jetzt am meisten bewegen. Wie sieht der künftige Hochwasserschutz aus? Wo und wie dürfen wir wieder unsere Häuser bauen? Und wo kommt die notwendige Unterstützung her?