Königsfeld schaut auf gutes Rechnungsjahr 2017
Königsfeld: Bürgermeister Breuer hört auf
Werner Breuer Foto: Schneider
Hans-Josef Schne

Königsfeld. Beim Forst erwartet die Königsfelder ein ungewollter Finanzsegen, eine neue Form der Stadtbeleuchtung zahlt sich aus, und Bürgermeister Werner Breuer muss sein Amt 2019 niederlegen.

Bestens gelaufen ist für die Ortsgemeinde Königsfeld das Rechnungsjahr 2017. Im Ergebnishaushalt war ein Fehlbetrag von 12.000 Euro geplant, tatsächlich wurde ein Überschuss von 68.000 Euro erzielt. Noch besser ist die Bilanz im Finanzhaushalt. Hier erhöhte sich das Plus von kalkulierten 22.000 Euro auf nunmehr 75.000 Euro. Die Gründe sind bei Mehreinnahmen im Forst und beim Anteil an der Einkommensteuer, aber auch im sparsamen Wirtschaften zu suchen. Durch die Umstellung der Straßenlaternen auf LED-Leuchten konnten die Kosten um zwei Drittel reduziert werden. Am Ende des Rechnungsjahres verfügte die Gemeinde über liquide Mittel von 67.000 Euro. Dem standen nach einer Tilgungsleistung von 15  000 Euro Schulden von 250.000 Euro gegenüber. Die Rechnungsprüfung ergab keine Beanstandungen, sodass die Entlastung einstimmig erfolgte.

Schon bei der kürzlich stattgefundenen Waldbegehung hatte Revierförster Alfons Retterath die derzeitige Situation im Gemeindewald erläutert. Wegen Windwurf zu Beginn des Jahres und des starken Borkenkäferbefalls im Sommer musste mehr Holz eingeschlagen werden als ursprünglich geplant war. Hinzu kam ein Preisverfall beim Holzverkauf. Dies alles beschert zwar für 2018 einen Überschuss von 15.000 Euro, in den Folgejahren stehen jedoch hohe Ausgaben für die Wiederaufforstung an. „Diese wird erst ab 2020 fällig und pro Hektar etwa 6000 Euro kosten“, so Retterath.

Für 2019 ist ein Holzeinschlag von 455 Festmetern vorgesehen. Für Schutz- und Pflegemaßnahmen wurden im Forstwirtschaftsplan 3600 Euro angesetzt. Unterm Strich bleibt ein Plus von knapp 3000 Euro. Mit dem Forstamt Ahrweiler bestand bisher ein Geschäftsversorgungsvertrag. Dieser musste jetzt den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die Holzvermarktung wurde raus genommen und erfolgt künftig über die noch zu gründende Holzvermarktungs-GmbH Eifel mit Sitz in Hillesheim. Erst ging es nur um die Erneuerung eines Geländers. Dann aber stellte sich heraus, dass die Brücke, die nahe der Waldorfer Straße über den Vinxtbach führt, nicht mehr verkehrssicher ist. Nach Einschätzung eines Brückenprüfingenieurs ist zum Erhalt des Bauwerkes auf alle Fälle eine Sanierung der Brückenunterseite erforderlich. Diese sieht wie folgt aus: Verstärkung der Unterseite mit einer zwölf Zentimeter starken Betonplatte und zusätzlicher Einbau von zwei Stahlträgern unter die neue Tragplatte. Die Firma Henk Massivhaus aus Königsfeld erhält den Auftrag, ihr Angebotspreis liegt bei knapp 14.000 Euro. Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2019 einzustellen. Festlegungen bezüglich des Geländers erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Eine weitere Brücke bereitet dem Königsfelder Gemeindeparlament derzeit Sorgen. Es handelt sich um jene, welche die von der Landesstraße 87 in Richtung Dedenbach abzweigende Straße überspannt. Es wurde festgestellt, dass nicht nur Leitplanken beschädigt, sondern auch die gemauerten Wangen sanierungsbedürftig sind. Insgesamt könnten sich die Kosten auf fast 30.000 Euro summieren. Die Brücke liegt zwar in der Gemarkung Königsfeld, wird jedoch nicht von deren Bürger genutzt, sondern von solchen, die nach Dedenbach oder zur nahen Kläranlage fahren. Daher ist der Rat der Meinung, dass man nicht alleine die Kosten tragen sollte. In einem Gespräch mit allen Beteiligten soll das weitere Vorgehen festgelegt werden.

An der Ortsausfahrt in Richtung Bad Neuenahr ist auf der linken Seite das Neubaugebiet „Auf dem Schüderich“ geplant. Die Grundstücksverhandlungen mit den bisherigen Eigentümern sind abgeschlossen und wurden beurkundet. Im weiteren Verlauf des Verfahrens sind zwei Untersuchungen erforderlich. Ein Schallschutzgutachten zur Ermittlung der Beeinträchtigungen durch die am Plangebiet vorbeiführende Landesstraße wurde ebenso in Auftrag gegeben wie die von der Landesarchäologie geforderte geomagnetische Prospektion wegen einer frühgeschichtlichen Fundstelle. Die Kosten hierfür, die bei rund 8000 Euro liegen, muss die Gemeinde tragen, kann sie aber später in den Verkaufspreis der Grundstücke mit einrechnen. Dem örtlichen Möhnenverein, der im kommenden Februar sein 50-jähriges Bestehen feiert, wurde ein Zuschuss in Höhe von 111,11 Euro gewährt.

Am Schluss rückte Ortsbürgermeister Werner Breuer damit heraus, dass er bei den im Mai 2019 anstehenden Wahlen nicht mehr für ein kommunalpolitisches Amt zur Verfügung stehen werde. „Bei einer Routineuntersuchung hat mir der Arzt empfohlen, etwas mehr auf meine Gesundheit zu achten. Es handelt sich nicht um lebensbedrohliche Krankheiten, es sind jedoch Symptome vorhanden, die regelmäßig überprüft werden sollten“, ließ Breuer wissen.

Von unserem Mitarbeiter
Hans-Josef Schneider

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