Nach der Insolvenz
Klinik in Linz und Remagen: Mainz verbreitet Zuversicht
Das Krankenhaus Maria Stern in Remagen ist einer von zwei Standorten des Verbundkrankenhauses.
Hans-Jürgen Vollrath. Martin Gausmann

Die Zukunft des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen ist weiter ungewiss. Nach einem Gespräch in Mainz mit allen Beteiligten gibt man sich jedoch zuversichtlich, dass trotz der Insolvenz beide Standorte erhalten bleiben können.

. Am Dienstag, 25. März, hat in Mainz ein Runder Tisch zur Insolvenz des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen stattgefunden. Wie das Landesgesundheitsministerium in einer knappen Presseinfo mitteilt, möchten alle Beteiligten beide Standorte – Linz und Remagen – für die Gesundheitsversorgung der Region sichern.

Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens

Rückblick: Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hatte am Donnerstag, 20. März, in einer Pressemitteilung erklärt, man habe beim Amtsgericht Ahrweiler Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens. Davon betroffen sind den Angaben nach auch die Maria Stern MVZ Remagen GmbH und die HL Service-Gesellschaft Remagen mbH. Ziel der Verfahren sei es, das Verbundkrankenhaus mit den Standorten Franziskus-Krankenhaus Linz und dem Krankenhaus Maria Stern Remagen sowie die angrenzenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die für die Reinigung zuständige Servicegesellschaft bei laufendem Betrieb wirtschaftlich neu auszurichten. Während das Verfahren läuft, soll sich für Patienten und Mitarbeiter nichts ändern, so das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen.

Auch das Franziskus Krankenhaus in Linz gehört zu dem Verbund, der in finanzielle Schieflage geraten ist.
Heinz-Werner Lamberz. Heinz Werner Lamberz

Die Insolvenz rief beiderseits des Rheins Betroffenheit und Solidaritätsbekundungen von den Politikern hervor. Tenor: Beide Standorte sollten unbedingt erhalten werden. Auch Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) äußerte sich und sagte Unterstützung zu – und lud nun alle Beteiligten des Landes und aus den beiden Kreisen zum Runden Tisch nach Mainz ein.

Beide Standorte funktionieren nur miteinander.
Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Gesundheitsministerium

Im von Staatssekretärin Nicole Steingaß moderierten Gespräch am Dienstag, 25. März, sei man sich laut Pressemitteilung des Ministeriums darüber einig gewesen, „wie wichtig es ist, dass die beiden Krankenhäuser weiterhin geöffnet bleiben, die Arbeitsplätze sicher und die medizinische Versorgung gesichert sind. Beide Standorte funktionieren nur miteinander. Deshalb wollen wir für beide Standorte ein tragfähiges Konzept entwickeln“, heißt es aus Mainz.

Am Beginn eines „ergebnisoffenen Verfahrens“

Klar sei laut Mitteilung aber auch: „Wir stehen am Anfang eines Prozesses, der geprägt ist von einem Dialog mit allen Beteiligten im Rahmen eines ergebnisoffenen Verfahrens. Wir haben eine kontinuierliche Kommunikation über die nächsten Schritte sowie ein engagiertes Bemühen um den Erhalt einer hochwertigen medizinischen Versorgung in der Region an beiden Standorten vereinbart.“ Dazu sei nun eine konzeptionelle Ausarbeitung der Sanierungsexperten notwendig, die dafür die erforderliche Zeit benötigen. Für alle damit im Zusammenhang stehenden Schritte sei eine enge Abstimmung vereinbart worden, damit sowohl die Menschen als auch die Mitarbeiter eine Perspektive erhalten, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Träger des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen ist die Angela-von Cordier-Stiftung in Remagen.
Sabine Nitsch

Der Linzer Bürgermeister Frank Becker berichtet unserer Zeitung im Nachgang des Runden Tisches, dass die Stimmung professionell und nicht gedrückt gewesen sei. Die lokalen Akteure der betroffenen Kommunen seien angespannt gewesen, so Becker. Aber das Gespräch in Mainz hätte Hoffnung gemacht, dass das Verfahren für das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen in den nächsten Monaten von professionellen Händen geführt werde. „Wir haben um transparente Information gebeten, da wir Bürgermeister es sind, die auf der Straße auf die Thematik angesprochen werden“, sagt Becker. Dies sei auch zugesagt worden. Konkrete Maßnahmen seien in Mainz noch nicht erörtert worden – es sei auch erst das erste Gespräch gewesen, betont Becker. Wichtig für ihn sei, dass das Vertrauen in beide Krankenhäuser durch die Kommunalpolitik bewahrt werde. Dafür werde er sich einsetzen.

Stadtrat Linz will Resolution verfassen

Auch die Städte Linz und Remagen reagieren aktuell auf die Schieflage des Verbundkrankenhauses. In Linz hat die Tagesordnung für die Stadtratssitzung am Mittwochabend, 26. März, hat einen neuen Punkt erhalten: Es soll eine Resolution zum Erhalt des Krankenhauses verabschiedet werden. In Remagen soll der Stadtrat in der Sitzung am Montag über die aktuelle Situation und die Gespräche am Runden Tisch in Mainz von Bürgermeister Björn Ingendahl informiert werden.

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