Spenden gehören nicht zum Defizit
Wie Eva Schlaf, Sprecherin der katholischen Kita gGmbH Koblenz mitteilte, sei der Stadt Remagen eine detaillierte Sachkostenabrechnung für das Jahr 2021 zugesendet worden, die alle Einnahmen und Ausgaben der Kita enthielt. Dazu gehörten auch die Spenden als durchlaufender Posten. „Allerdings sind die geleisteten Spenden selbstverständlich kein Bestandteil der Summe, für die der Antrag auf Defizitausgleich eingereicht wurde. Wir haben die Spenden von Dritten speziell für MitarbeiterInnen erhalten. Darum sind diese in der Aufstellung in den Einnahmen dargestellt. Diese Spenden wurden dann von uns an die MitarbeiterInnen, die von der Flut betroffen waren, weitergeleitet und sind dadurch als Ausgabe auch entsprechend in der Aufstellung dargestellt“, heißt es in der Stellungnahme.
Die Katholische Trägergesellschaft, die in Remagen auch die Kita Arche Noah in Oberwinter und St. Johannes Nepomuk in Kripp betreibt, hatte die Stadt für das Jahr 2021 um einen Defizitausgleich in Höhe von knapp 10.300 Euro gebeten. Als Grund hatte sie die nicht ausgeglichenen Sachkosten, von denen der größte Teil auf die Energiekosten entfalle, angegeben.
Träger wünscht sich neuen Vertrag
Der aktuell gültige Nutzungsvertrag mit der Stadt schließt allerdings die finanzielle Beteiligung der Stadt an diesen Kosten aus. Dieser Nutzungsvertrag war erst im Mai 2021 auf Vorlage der katholischen Kita gGmbH Koblenz abgeschlossen worden. Er weicht deutlich von den Nutzungsverträgen der anderen beiden Kitas des Trägers in Remagen ab. „Beide Parteien waren sich im Vorgespräch einig darin, eine Angleichung dieses Nutzungsvertrages an die der zwei weiteren Kitas in unserer Trägerschaft in der Stadt Remagen anzustreben“, so die Kita-Sprecherin gegenüber der Rhein-Zeitung. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses hatten in der Sitzung mehrheitlich empfohlen, einem angepassten Vertrag die Zustimmung zu verweigern. Endgültig wird der Stadtrat an diesem Montag, 12. Dezember, darüber abzustimmen haben.
Wir haben kein Interesse an der Abgabe der Betriebsträgerschaft der Kita St. Martin.
Eva Schlaf, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Katholischen Kita gGmbH Koblenz
Bürgermeister Björn Ingendahl hatte in der Ausschusssitzung angedeutet, dass die Trägergesellschaft im Fall der Ablehnung überlegen könnte, den Betrieb der Kita St. Martin aufzugeben. „Wir haben kein Interesse an der Abgabe der Betriebsträgerschaft der Kita St. Martin“, erklärt nun die Sprecherin der Kita gGmbH. „Die Kindertageseinrichtungen müssen aber über die Mittel, die wir vom Bistum erhalten, hinaus für uns als Betriebsträger ausfinanziert sein, um den Verlust von Betriebsträgerschaften zu vermeiden. Für die Bereitstellung des Gebäudes und die Unterstützung von zusätzlichen finanziellen Mitteln sind wir der Stadt Remagen sehr dankbar. Dies wurde zwischen einem Vertreter der Katholischen Kita gGmbH Koblenz und dem Bürgermeister angesprochen. Ein dauerhaftes Defizit würde bedeuten, dass wir die Einrichtung nicht halten können.“