Die Kindertagesstätte Flohkiste freut sich auf ein großes Fest
Kita in Königsfeld schon im Vollbetrieb: Bedarf an Plätzen bleibt groß
Seit Ostern läuft die „Flohkiste“ in Königsfeld auf Vollbetrieb, die Einweihung des Erweiterungsbaus erfolgt am 30. Juni. Foto: Hans-Josef Schneider
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Am 30. Juni ist es endlich geschafft: An jenem Sonntag wird in Königsfeld der Erweiterungsbau der Kindertagesstätte (Kita) Flohkiste offiziell eröffnet und eingeweiht. Im Vollbetrieb ist die Einrichtung bereits seit Ostern.

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Während der Bauphase gab es immer wieder Rückschläge. Neben einem enormen Zeitverzug wegen Lieferengpässen und Personalproblemen mussten damit einhergehende Kostensteigerungen hingenommen werden. Zum Vergleich: Die Baukostenberechnung lag bei rund 1,528 Millionen Euro, der Baukostenanschlag schon bei 2,14 Millionen Euro, die letzte valide Berechnung belief sich Ende des vergangenen Jahres auf 2,242 Millionen Euro. Aber das wird noch nicht das Ende sein, da noch Abrechnungen ausstehen.

Kosten liefen davon

Für die finanzielle Abwicklung ist im Haushalt 2024 ein Restbetrag von 200.000 Euro eingestellt. Außerdem sind für die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen 25.000 Euro veranschlagt. Diese Investitionen werden finanziert mit restlichen Zuwendungen vom Land (90.000 Euro) und vom Kreis (170.000 Euro).

„Ich habe ein gute und eine schlechte Nachricht zur letzten Sitzung der Verbandsversammlung mitgebracht“, eröffnete Verbandsgemeindebürgermeister Johannes Bell die Haushaltsberatung. „Alles hat länger gedauert und ist auch teurer geworden, doch jetzt läuft der Betrieb, und die von den drei Trägergemeinden Dedenbach, Königsfeld und Schalkenbach zu tragenden Umlagezahlungen haben sich von 235.000 Euro im Vorjahr auf 216.000 Euro reduziert. Und eines hat sich auch schon herausgestellt: Wir haben keinesfalls zu groß geplant.“

Wir haben keinesfalls zu groß geplant.

VG-Bürgermeister Johannes Bell (FWG)

Positiv ausgewirkt habe sich eine Situation, die sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet hatte. Um die siebte Gruppe im Obergeschoss in Betrieb und die mit der Neuschaffung von Kindertagesstättenplätzen verbundene Förderung gänzlich in Anspruch nehmen zu können, wurden Kinder aus Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgenommen, erklärte der Bürgermeister.

Es wurden der Stadt zuerst 18 Plätze und später weitere 20 Plätze je nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Die tatsächliche Inanspruchnahme stellte sich dann anders dar, wobei die Herrichtung von weiteren Übergangslösungen im Stadtgebiet, Kommunikationsprobleme und fehlende Mobilität der Eltern dabei eine Rolle spielten.

Auch für Kinder aus der Kreisstadt

Aufgrund der geänderten Bedarfe werden künftig insgesamt 25 Plätze angeboten. Hierzu wurde eine Zweckvereinbarung abgeschlossen. Die Situation sei für beide Partner vorteilhaft, so der VG-Chef. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler kann Kinder, die in eigenen Einrichtungen nicht aufgenommen werden können, in Königsfeld unterbringen. Dort wirkt sich die anteilsmäßige Übernahme der Kosten für die Betreuung dieser Kinder positiv auf die Umlage aus. Diese beträgt entsprechend der jeweiligen Kinderzahlen für Schalkenbach (28 Kinder) knapp 67.000 Euro, für Königsfeld (38) 90.000 Euro und für Dedenbach (25) rund 60 000 Euro. Die Kostenerstattung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wird mit rund 38.000 Euro veranschlagt. Die Personalausgaben belaufen sich auf voraussichtlich 1,415 Millionen Euro, der Personalkostenzuschuss des Landes liegt bei 1,245 Millionen Euro. Für die Bewirtschaftung werden 22.000 Euro benötigt.

Endlich können wir unter idealen Bedingungen arbeiten, insofern hat sich das lange Warten gelohnt.

Silvia Mintgen, Leiterin der Kita-Flohkiste

Die Freude bei der Kita-Leitung und dem Personal ist groß. „Endlich können wir unter idealen Bedingungen arbeiten, insofern hat sich das lange Warten gelohnt “, so die Chefin Silvia Mintgen. „Seit Jahren haben wir nur mit Notlösungen gelebt. Jetzt ist alles bestens und nach dem vielen Baulärm plötzlich fast ganz still. Das liegt aber auch daran, dass die Kinder sich in der gesamten Einrichtung schuhfrei auf Rutschsocken fortbewegen.“ Sie rechnet auch damit, dass die Zahl der Kinder aus der Kreisstadt sukzessive abnehmen wird. „Aber das kann kompensiert werden, denn es erreichen uns ständig Hilferufe aus dem gesamten Brohltal. Der Bedarf ist weiterhin sehr groß, sodass wir auf lange Sicht die volle Auslastung aufrechterhalten können.“

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