Kreisstadt – Das Kino ist nicht tot. Es hat sich neu erfunden: Aus dem alten Scala-Kino in Bad Neuenahr ist das Kino-Center Rhein-Ahr geworden. Gute Nachricht für alle Kinofreunde: Von Mittwoch, 27. Juni, an wird es an gewohnter Stelle am Eingang zum Quellenhof wieder spannende Leinwandabenteuer geben.
Gestern stellten der 46-jährige Filmkaufmann Ralf Holl aus Nastätten bei St. Goar am Rhein und Geschäftsführer Jurij Stroeve zahlreichen Eröffnungsgästen, darunter die Bürgermeister Guido Orthen aus der Kreisstadt und Wolfgang Kroeger aus Sinzig sowie Kreisbeigeordneter Fritz Langenhorst, ihr neues Kino-Center Rhein-Ahr vor. Damit verfügt der Kreis Ahrweiler über ein Filmtheater, das mit modernster 2-D- und 3-D-Technik ausgestattet ist. Holl hat das alte und unrentable Scala-Kino von den Kinobetrieben Wunderer GmbH aus Idstein gekauft und unter hohem Kostenaufwand renoviert.
1985 öffnete das Scala-Kino 1985 im Quellenhof. Nach 27 Jahren Betrieb schien Ende Januar 2012 das Schicksal des Kinos besiegelt zu sein. Die sinkenden Besucherzahlen ließen keinen gewinnbringenden Betrieb mehr zu. Notwendige Investitionen in moderne Technik und ansprechendes Ambiente unterblieben.
Ralf Holl ist ein in der Branche erfahrener Mann und weiß, wohin die Kinoreise geht: Im 4500 Einwohner umfassenden Ort Nastätten betreibt er ebenfalls ein Kinocenter, das bereits seit 1997 sein Publikum findet. „Das muss doch im wesentlich größeren Bad Neuenahr-Ahrweiler auch möglich sein“, so seine Motivation. Trotz der großen Kinozentren in den umliegenden Großstädten sah er die Chance, durch Modernisierung der Räume und Technik sowie ein ansprechendes Programm auch in Bad Neuenahr wieder ein rentables Kino zu betreiben. Der 138 Sitzplätze bietende große Filmsaal sowie der kleinere Raum mit 101 Plätzen verfügen über wesentlich größere Leinwände als bisher, haben aber den früher üblichen Vorhang nicht mehr. „Das gibt es heute nicht mehr“, sagt Geschäftsführer Stroeve. Mehrere Wochen wurde eifrig gewerkelt und neu eingerichtet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Darüber waren sich die Eröffnungsgäste einig.
Wird ein Film in 3-D angeboten, so ist zum ungeschmälerten Filmgenuss eine sogenannte 3-D-Brille erforderlich, die im Eintrittspreis inbegriffen ist – eine ungewohnte Sache für die zahlreichen Gäste zur Eröffnungsmatinee, denen Holl eine Auswahl an 3-D-Filmausschnitten präsentierte. Scheinbar bis in den Saal hinein sprangen Tiere und Menschen und schufen damit ein völlig neues Filmgefühl.
Von unserem Mitarbeiter Jochem Tarrach