Kempenich
Kempenich setzt auf die Kinder

Kempenich - Nachhaltige Entwicklung mit Blick auf gravierende demografische Veränderungen hat sich die Ortsgemeinde Kempenich auf ihre Fahne geschrieben.

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Kempenich – Nachhaltige Entwicklung mit Blick auf gravierende demografische Veränderungen hat sich die Ortsgemeinde Kempenich auf ihre Fahne geschrieben.

Der knapp 2000 Einwohner zählende Ort soll für jetzige und künftige Bewohner attraktiv bleiben. Hierzu gehören ebenso die Jungen wie die Älteren. Unter der Bezeichnung „Spielleitplanung und Barrierefreiheit“ ist seit zwei Jahren eine Projektgruppe aktiv, der Mitglieder unterschiedlichster Couleur angehören.
Mit am Prozess beteiligt werden Experten in eigener Sache. So auch die Kinder im Vor- und Grundschulalter, mit deren Situation und Bedürfnissen sich eine separate Arbeitsgruppe ausgiebig beschäftigte. Edith Geulig, Brigitte Haas, Nina Porz, Edwin Schlich jun. und Andrea Schmickler wollten den Kindern Gehör schenken, sie als vollwertige Mitglieder der Gemeinde mit einbeziehen, ihre Überlegungen auswerten und sie auch zur Mitarbeit im Rahmen einer möglichen Umsetzung von Projekte animieren.
Per Fragebogen nahmen 39 Kinder der örtlichen Grundschule und 24 Jungen und Mädchen des katholischen Kindergartens Kempenich aus Kindersicht unter die Lupe. Die Auswertung liegt inzwischen vor, mit ihr werden sich Ende November gleich zwei Gremien in einer gemeinsamen Sitzung befassen: der Jugend- und Sozialausschuss und der Dorfentwicklungsausschuss. „Das Thema wird uns dauerhaft beschäftigen, mit der vorliegenden Ausarbeitung besitzen wir eine tolle Basis“, so Ortsbürgermeister Stefan Friedsam bei der Präsentation der Ergebnisse.
81 Prozent der Befragten sind in einem Ortsverein aktiv, die meisten im Sportverein. Als besondere Gefahrenpunkte wurden die Kreuzungsbereiche am Jugendheim und an der Schule sowie an der L 83 sowie die Querungen der B 412 im Bereich Steinrausch und Lake Lupo angesehen. Kinder finden sich überaus gut im Ort zurecht und sind in der Lage, sich eigenständig zu bewegen, um Spiel- und Aufenthaltsräume aufzusuchen. Schwimmbad und Steinrausch werden meist mit elterlichem Pkw angefahren, wohl auch wegen der Gefahren an stark befahrenen Straßen. Bemerkenswert sind Vielzahl und Vielfalt an Anregungen und Verbesserungsvorschlägen der Kinder. Eine Achterbahn, eine Ballettschule oder ein Hallenbad werden wohl nicht zu realisieren sein, ein Spielplatz an der Leyberghalle, ein Fußballplatz mit Rasen oder ein Zebrastreifen an der Bundesstraße sollten langfristig ins Auge gefasst werden, ein Spielplatz zum Rad fahren, Hundeklos und höhere Verkehrssicherheit an neuralgischen Punkten dürften schon kurz- bis mittelfristig verwirklicht werden können. „Es gilt Prioritäten zu setzen und sich zunächst auf Projekte zu verständigen, die ohne hohen Kostenaufwand und in Eigenleistung kurzfristig umzusetzen sind“, so die Schlussfolgerung der Arbeitsgruppe. Die befragten Kinder sollten zeitnah über die Ergebnisse sowie anstehende Projekte informiert und bei der Umsetzung aktiv beteiligt werden.
Um Kontinuität zu gewährleisten und den Ort auch künftig den jeweils aktuellen Anforderungen aus Kindersicht anzupassen, erscheint es dem Projektteam sinnvoll, in regelmäßigen Abständen (etwa alle fünf Jahre) die Befragung zu wiederholen. Empfohlen wird ähnliches für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren. Aber auch das Meinungsbild der älteren Dorfbewohner sollte man ermitteln. Nun weiß jeder, dass die Gemeinde finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Auch hier hat die Gruppe eine probate Alternative zu bieten: „Vieles ist durch starke Einbeziehung der Bürger und mit ehrenamtlichem Engagement möglich. Auch Sponsoren könnten einen Beitrag leisten.“

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