Kempenich. Der Gemeinderat droht verantwortungslosen Haustierbesitzern mit Strafen. Gesprochen wurde außerdem über mögliche Konsequenzen der jüngsten Starkregenereignissen und die längst überfällige Fertigstellung des neuen Bolzplatzes.
Von unserem Mitarbeiter Hans-Josef Schneider
Es war wohl die kürzeste Tagesordnung, die es je in einer Sitzung des Kempenicher Gemeindeparlaments gegeben hat. Und dennoch gab es bei Fragen der Einwohner und dem Punkt Informationen reichlich Diskussionsbedarf. So bei möglichen Konsequenzen aus den jüngsten Starkregenereignissen oder angesichts der längst überfälligen Fertigstellung des neuen Bolzplatzes oder bei der Frage, was man gegen die wachsende Verschmutzung durch Hundekot unternehmen soll.
Gemeindearbeiter Klaus Bell schilderte in drastischer Art und Weise die ekligen Folgen beim Umgang mit dem Freischneider. „Auf dem kleinen Rasenstück zwischen der Bäckerei Mannebach und der Leyberghalle habe ich kürzlich 18 Hundehaufen gezählt, die mir zum Teil nur so um die Ohren flogen. Ähnlich sieht es an vielen Stellen im Ort aus. Das ist auf Dauer nicht mehr zumutbar, da muss etwas geschehen.“
Aber was? Ein Patentrezept hatten auch die Ratsmitglieder nicht parat. Mit einer deutlichen Anhebung der Hundesteuer glaubt man nicht, den Stein der Weisen gefunden zu haben, zumal dies auch jene betreffen würde, die sich als Hundehalter verantwortungsbewusst verhalten. „Aus meiner Erfahrung heraus hilft nur, wenn solche Fälle zur Anzeige gebracht werden“, meinte Thomas Caspers. Die Hundebesitzer sollen jetzt angeschrieben und auf mögliche Bestrafungen hingewiesen werden. „Dann wollen wir die Reaktionen abwarten und bis nach den Sommerferien warten, ehe wir tätig werden“, gab Ortsbürgermeister Stefan Friedsam die Richtung vor.
Die Herstellung des Kleinspielfeldes vor dem Jugendcontainer ist seit Langem überfällig. „Es zieht sich jetzt schon über ein Jahr hin, und ich bin es in der Tat leid, immer wieder auf die Dringlichkeit hinzuweisen“, so Friedsam. Ratsmitglied Guido Heuser wollte schon vor einem Monat wissen, warum es nach der Kirmes nicht wie versprochen weitergegangen sei mit den Arbeiten. Er forderte in der Maisitzung einen Zeitplan, wie die Maßnahme realisiert werden soll. Dieses hat er auch schriftlich den maßgeblichen Stellen mitgeteilt. „Es stimmt mich als Mitglied des Gemeinderates sehr nachdenklich, dass ich bis heute keine Antwort erhalten habe.“
Immerhin verfügte der Ortschef über aktuelle Informationen. Per E-Mail wurde ihm mitgeteilt, dass die Firma Bierbrauer bis Ende Juni mit den Tiefbauarbeiten (Fundamente) fertig sei und dass danach der Aufbau des Spielfeldes erfolge. Bis zum Sommerferienbeginn soll der Bolzplatz dann fertiggestellt sein. Eigenleistungen, so gab Friedsam bekannt, seien derzeit nicht möglich, bei der Pflasterung der Umrandung aber denkbar.
Anhand von Fotos dokumentierte der Gemeindechef die bei den jüngsten Starkregenereignissen aufgetretenen Problembereiche. In der Goldbachstraße und Im Wiesengrund sei die Straßenentwässerung nicht optimal, was auch darauf zurückzuführen sei, dass Gullis verschmutzt waren oder Einlaufschlitze zu schmal seien, um die Wassermassen ungehindert durchzulassen. Im Bereich des Gewerbegebietes mussten Seitengräben frei gebaggert werden. Für Friedsam ergeben sich diese Konsequenzen: „Die Gewässer dritter Ordnung) müssen von Bewachsung und Unrat frei gehalten werden, die Durchlässe müssen kontinuierlich, aber besonders in regenstarken Zeiten frei gehalten werden.“
Was die Parksituation im Ort angeht, schaut sich der Bauausschuss am Dienstag, 5. Juli, ab 18 Uhr die fraglichen Bereiche an.