Gemeinderat Ministerialrat Heinrich Hasse erklärt Ortsgemeinde zu Alleinerben - Viele Bauvorhaben beschlossen
Kempenich erbt eine halbe Million Euro - Geld soll in Stiftung fließen
Nach Fertigstellung der Burgstraße ist jetzt der Kreuzungsbereich an der L 83 an der Reihe. Der Verkehr wird dabei mit Ampeln geregelt. Foto: Schneider
Hans-Josef Schne

Kempenich. Es kommt eher selten vor, dass eine Ortsgemeinde zum Alleinerben wird. Kempenich hat jetzt das große Los gezogen. Der frühere Ministerialrat Dr. Heinrich Hasse, zuletzt wohnhaft im Tannenweg, hat der Kommune alles vermacht, was er zu Lebzeiten besessen hat.

Dazu gehören ein Grundstück mit Wohnhaus, ein Fahrzeug und ein erkleckliches Barvermögen von mehr als einer halben Million Euro. Kempenich könnte das Geld sehr gut gebrauchen für die Tilgung seiner Schulden oder für dringend erforderliche Investitionen. Doch dazu wird es nicht kommen: Laut Testament ist die Gemeinde aufgrund diverser Hilfestellungen zwar Alleinerbe, der Nachlass darf aber nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Was nach Abwicklung aller rechtlich erforderlichen Schritte mit dem Vermögen geschieht, muss behördlich abgestimmt werden. Es läuft wohl auf eine Stiftung hinaus.

Kinderspielplätze kosten die Ortsgemeinden gehörig Geld. Und das nicht nur bei ihrer Neuanlage, sondern auch bei der Unterhaltung und Pflege. Ganz dicke kam es jetzt beim Abenteuerspielplatz im Steinrausch. So sind seit einiger Zeit immer wieder Beschädigungen oder sogar Diebstähle zu beklagen. Erst verschwand eine aus Holz geschnitzte Eule, dann ein Fernrohr und ein Wipptier. Auch die Nestschaukel blieb nicht verschont. Der Schaden geht mittlerweile in die Tausende. Erledigt für die Kommune als Träger ist immerhin das Problem mit dem Fallschutz. Rechtzeitig vor dem Walderlebnistag wurde die falsch gelieferten Hackschnitzel gegen Fallschutzkies ausgetauscht. Die Kosten für das unbrauchbare Material, für Fahrten und Arbeitszeit bekommt die Gemeinde ersetzt, zusätzlich wurde ein Zuschuss bei der Verbandsgemeinde beantragt.

Mit dem DSK-Verfahren (dünne Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise) bei der Sanierung von Dorfstraßen hat man in Kempenich weitgehend positive Erfahrungen gemacht. Daher sollen in gleicher Weise weitere Dorfstraßen im kommenden Jahr saniert werden. Die Höhe der Kanaldeckel, der Schieber- und Hydrantenkappen werden dabei gegebenenfalls angepasst. Infrage kommen Groß-, Oberdorf-, Marktstraße, Enggasse, „Zur alten Burg“ und teilweise der Entenpfuhl. Ebenfalls ins Straßen- und Wegebauprogramm für das nächste Jahr wird der Neubau der Verbindungsstraße von der B 412 zum Eifelgasthof Kleefuß aufgenommen. Nach grober Schätzung sind Kosten von 138.000 Euro zu erwarten.

Die Burgstraße konnte gerade noch rechtzeitig vor dem Dorffest fertiggestellt werden. Jetzt ist der Kreuzungsbereich an der L 83 in Arbeit. Für die Lieferung und Montage der Straßenbeleuchtung ist die Submission erfolgt. Da die Angebote noch im Hinblick auf die Gleichwertigkeit geprüft werden mussten, ermächtigte der Rat den Ortsbürgermeister, den Auftrag zeitnah dem wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen. Kalkuliert war die Maßnahme mit rund 13.000 Euro. Geändert wird der Bebauungsplan „Gewerbegebiet Kempenich“. Für den Bau einer neuen Halle wird die überbaubare Fläche an zwei Seiten um jeweils zwei Meter vergrößert. Die Kosten des Verfahrens trägt die Firma Boatex als Antragsteller. hjs

Top-News aus der Region