Fraunhofer-Institut zu Radius
Keine Windräder im Sichtbereich des Wachtberger Radoms
Windenergieanlagen sollten nie im Sichtbereich des Weltraumbeobachtungsradar Tira (hier eine Ansicht von innen) sein, erklärte Pressesprecher Jens Fiege gegenüber unserer Zeitung.
Hans-Jürgen Vollrath. Martin Gausmann

Wie ist der aktuelle Stand aufseiten des Fraunhofer-Instituts, was den Antrag auf einen deutlich weiteren Schutzradius als bisher um das Weltraumbeobachtungsradar Tira in Wachtberg betrifft? Darauf hat der Pressesprecher des Instituts eine Antwort.

Nachdem das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Wachtberg-Werthoven dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr einen Antragsentwurf zur Vorabstimmung vorgelegt hat, in dem über einen Schutzradius von 20 Kilometern – statt bisher 4 Kilometer – rund um das Weltraumbeobachtungsradar Tira entschieden werden soll, äußert sich nun das Institut. Für Diskussionen sorgt der Antrag im Kreis Ahrweiler, weil innerhalb des Sicherheitsbereichs keine Windräder gebaut werden dürfen.

„Unser Bestreben ist es sicherzustellen, dass die für die Weltraumbeobachtung essenzielle und in Europa einzigartige Anlage in keinerlei Hinsicht eingeschränkt wird“, erklärt Jens Fiege, Stabsstellenleiter der internen und externen Kommunikation des Instituts, auf Nachfrage unserer Zeitung. Das bedeute, dass die Windenergieanlagen nie im Sichtbereich von Tira sein sollten. „Je nach Topologie ist die Entfernung unterschiedlich, in der uns Windenergieanlagen stören würden“, erklärt der diplomierte Volkswirt weiter.

„Da es ein laufendes Verfahren ist, äußern wir uns nicht zu konkreten Zahlen.“
Jens Fiege, Stabsstellenleiter der internen und externen Kommunikation des Fraunhofer-Instituts

Deshalb arbeite das Institut gemeinsam mit der Bundeswehr als Auftraggeberin daran, dass seine Interessen beim Bau von den Windenergieanlagen berücksichtigt würden. „Da es ein laufendes Verfahren ist, äußern wir uns nicht zu konkreten Zahlen“, schließt Fiege.

Den Kreis Ahrweiler schränkt das in seinem integrierten Klimaschutzkonzept mit einem Energiemix aus Wind und Sonne ein, denn in dem erweiterten Sicherheitsbereich befinden sich einige Windkraftanlagen bereits im Verfahren, viele weitere sind geplant. Hier ist vermutlich mit einer Ablehnung zu rechnen. Doch die Kommune hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 bilanziell 100 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien im Kreis zu produzieren und bis 2045 klimaneutral zu sein. Neben der Förderung von Photovoltaikanlagen sollen nun mit „Agri-Photovoltaik“ und „Virtuellen Kraftwerken“ dafür auch landwirtschaftliche Flächen doppelt genutzt werden.

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