Automaten seit April nicht mehr in Betrieb - Tarif für Badegäste soll angepasst werden
Kein Platz für Besucher der Breisiger Römer-Thermen: Warum Parkplatz voll ist
Die Römer-Thermen verzeichnen wachsende Besucherzahlen. Ein Ende haben soll aber das kostenlose Parken auf dem Parkplatz vor den Thermen. Hier empfiehlt der Werksausschuss dem Stadtrat, eine digitale Parkraumbewirtschaftung einzuführen. Foto:Hans-Jürgen Vollrath
Hans-Jürgen Vollrath

Bad Breisig. Auf den Parkplätzen in ganz Bad Breisig werden bekanntlich seit einigen Monaten Parkgebühren erhoben. In ganz Bad Breisig? Nicht ganz. Und genau mit dieser Situation hat sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

Denn auf dem Parkplatz an den Römer-Thermen sind seit April die Parkautomaten nicht mehr in Betrieb. Und das hat sich inzwischen auch herumgesprochen. Mit der Folge, dass der Parkplatz nun eigentlich immer so vollgeparkt ist, dass die eigentliche Klientel des Parkplatzes, nämlich die Besucher der Römer-Thermen, auf der Suche nach einem Stellplatz nicht selten in die Röhre schauen. „Das ist das, wo es richtig knirscht und wehtut“, berichtete Bernd Schmitz, Geschäftsführer der Römer-Thermen.

Potenzielle Badegäste fahren wieder weg

Zwar stehe seit dem Ende der Parkplatzbewirtschaftung ein Schild „Nur für Nutzer der Römer-Thermen“ auf dem Areal, doch daran halte sich eigentlich niemand. Und die Leidtragenden seien die Badegäste. „Oft sehe ich sie mit dem Auto auf dem Parkplatz kreisen und dann frustriert wieder wegfahren“, so Schmitz. Er sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf.

„Das ist das, wo es richtig knirscht und wehtut.“

Bernd Schmitz, Geschäftsführer der Römer-Thermen

Das Problem könnte ihm zufolge mit einer digitalen Parkraumbewirtschaftung gelöst werden. Der Pluspunkt: Sie wäre kostenneutral für die Stadt, weil ein externes Unternehmen investiert und kontrolliert. Im besten Fall könnte die Stadt damit jährlich 38.000 Euro an Einnahmen generieren, im schlechtesten Fall immer noch 25.000 Euro, rechnete Schmitz dem Stadtrat vor. Parkgebühren zahlen – wenn auch ermäßigt – müssten künftig dann aber auch die Gäste der Thermen. Ein Pauschalbetrag von 1,50 Euro sei für sie geplant. Die Erlöse sollen in die Sanierung des holprigen Parkplatzes und auch in die Reparatur der defekten Brunnenanlage fließen.

Tarife werden angepasst

Auch an anderer Stelle soll es in den Römer-Thermen Anpassungen geben: Bei den Tarifen sind Änderungen im Gespräch. Um das Bad für Jugendliche attraktiver zu machen, plant die Geschäftsführung, die Tarife für 7- bis 17-Jährige auf 6, 8 und 10 Euro zu senken. Zudem soll es künftig neben den Zwei-Stunden- und Vier-Stunden-Karten auch Tagestickets für Familien geben. Diese sollen 45 Euro kosten.

„Bei aller Familienfreundlichkeit – besonders an den Wochenenden ist es oft chaotisch.“

Bernd Schmitz

Apropos Familien: Bei diesen sind die Römer-Thermen in der jüngsten Zeit immer beliebter geworden, hieß es. Das könnte auch daran liegen, dass kleine Kinder bis sechs Jahre freien Eintritt ins Bad haben. Dies belebt zwar die Thermenlandschaft, kann manchmal aber auch einfach zu viel werden. „Bei aller Familienfreundlichkeit – besonders an den Wochenenden ist es oft chaotisch. Das ist schon grenzwertig“, meinte Thermen-Geschäftsführer Bernd Schmitz. Um die Zahl der jüngsten Badegäste wieder etwas zu regulieren, erwägt er nun, den Eintrittspreis für kleine Kinder auf pauschal 1,50 Euro festzulegen.

Nicht bei allen Stadtratsmitgliedern kam dieser Plan gut an, doch Schmitz verteidigte die Maßnahme: „Wir haben eine angespannte Situation. Und andere Thermalbäder machen es ja schließlich auch.“

Von Petra Ochs

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