In den zurückliegenden Jahrzehnten ist in vielen Kommunen ein enormer Sanierungsstau entstanden. So auch in Hohenleimbach, einer knapp 400 Einwohner zählenden Gemeinde am Nordwestrand des Brohltals. Am dortigen Gemeindehaus gab es seit mehr als 30 Jahren keine Veränderung mehr, schon gar nicht in Richtung Energieeffizienz. Nun ist der örtliche Landgasthof weggefallen und die Lebenshilfe mit bis zu 36 Klienten zugezogen. Damit steht die Gemeinde vor neuen Herausforderungen.
Absehbar ist, dass der Ort mit dem Neubaugebiet Eichertblick II in Richtung Osten wachsen wird. Somit ergibt sich neben der Linde als dem historischen und gewachsenen Ortskern gewissermaßen eine weitere neue Stätte der Zusammenkunft und der Inklusion für alle Generationen. Der Mehrgenerationenplatz, der gerade entsteht und bis Pfingsten fertig sein soll, bildet hier den äußeren Bereich.

Während der Planungen zum Gemeindehaus kam der Hinweis vom Fördergeber, eine barrierefreie Toilettenanlage vorzuhalten. Das führte, wie Ortschef Thorsten Kabuth eindrucksvoll in der jüngsten Ratssitzung beschrieb, zu weiteren folgerichtigen Überlegungen. Diese wurden von einem Planungs- und ein Ingenieurbüro in einer Machbarkeitsstudie zum Umbau, zur Anpassung der Barrierefreiheit und zur energetischen Sanierung des Gemeindehauses zusammengefasst.
Dabei soll ein neuer Foyerraum mit offener Küche entstehen, das Bestandsgebäude energetisch saniert werden, eine Photovoltaikanlage auf der Dachfläche etabliert und zwei E-Ladesäulen errichtet werden. Weiter wird die elektrische Anlage überprüft, eine Belüftungsanlage eingebaut, und weitere Einzelmaßnahmen werden vorgenommen. Das wurde dem Rat und den anwesenden Bürgern vorgestellt.

Der genannte Endbetrag von 1,5 Millionen Euro schockierte zunächst. Die erwartbaren Kostensteigerungen wurden zwar berücksichtigt, dennoch ist es sehr viel Geld für eine kleine Gemeinde. Auch nach der geforderten Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten wird die Kommune nicht umhinkönnen, die Gesamtsumme auf mehrere Haushaltsjahre und Bauabschnitte aufzuteilen.
„Wir verfügen noch über hohe liquide Mittel, die aber auch für andere Investitionen wie Mehrgenerationenplatz – 150.000 Euro – und Endausbau Eichertblick – 300.000 Euro – benötigt werden“, gab Kabuth zu bedenken. Der Rat war sich letztlich einig, dass auch bei wenig Förderung keinesfalls auf die Realisierung verzichtet werden solle.

In Hohenleimbach soll ein Treffpunkt entstehen
In Hohenleimbach soll ein gemeinsamer Treffpunkt im Ort entstehen. Eine Arbeitsgruppe hat bereits erste Ideen im Ortsgemeinderat vorgestellt, etwa Sitzgelegenheiten oder eine Boulebahn.
„Im neu gestalteten Gemeindehaus sind die Räumlichkeiten wesentlich effizienter zu beheizen als der jetzige große Saal. Vor allem aber wollen wir ein deutliches Zeichen für gelebte Inklusion in kleinen Orten setzen“, betonte Kabuth mit Blick auf das Lebenshilfehaus in der Nachbarschaft.
Sein Glückwunsch galt dem örtlichen Sportverein, der für ein inklusives Bewegungsangebot seitens des Landessportbundes ausgezeichnet wurde. Vorsitzende Kerstin Reither und ihr Helferstab fördern Bewegung für Menschen mit und ohne Behinderung.