Für 2034 werden mehr als 1100 Schüler prognostiziert - Bedarf an Kitaplätzen steigt
Immer jünger: Auf die Stadt warten große Hausaufgaben
Eine wachsende Schülerzahl ist in den kommenden Jahren zu erwarten. Foto: dpa

Kreisstadt. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat sich enorm entwickelt, und die Bevölkerungszahl geht stetig auf die 30.000 und mehr zu. Besonders erfreulich dabei: Der Durchschnitt der Bevölkerung wird langsam, aber stetig jünger, und das, obwohl in einzelnen Stadtteilen die Anzahl der 80-Jährigen noch immer doppelt so hoch ist wie die Zahl der Geburten. Es wird also nach wie vor dringend der Zuzug von Jüngeren gebraucht.

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Das bedeutet aber auch, dass die Entwicklung und der Ausbau von Kindertagesstätten und Schulen stetig im Blick gehalten werden und zugelegt werden muss. Beruhigend ist, dass die Stadt durch vorausschauende Politik auf diesem Feld gut im Rennen liegt. Das ist nun nicht irgendeine Aussage, sondern wurde der Stadt in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Generationen, Kultur und Soziales, des Schulträgerausschusses sowie des Haupt- und Finanzausschusses von anerkannt prädestinierter Stelle so bescheinigt. Wolf Krämer-Mandeau und Marvin Schlicht von der Projektgruppe „Biregio“, die sich mit Bildung in der Region beschäftigt, stellten die Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfsplans für die Stadt bis 2025/26 und einen weiteren Ausblick bis 2040 sowie des Schulentwicklungsplans bis 2026/27 und mit einem Ausblick bis 2030 vor. Bürgermeister Guido Orthen stellte aber gleich zu Beginn klar, dass es in der Sitzung noch nicht um irgendwelche Lösungsvorschläge für die Weiterentwicklung von Kitas und Schulen gehe, sondern lediglich um die Bedarfsplanung. Es sei klar, dass für die nächsten Jahrzehnte deutlicher Bedarf bestehe, aber nicht alles ginge zur gleichen Zeit. Und die Planung dieses Nachholbedarfs wird durch die nun vorhandenen Daten und Fakten wesentlich erleichtert und exakter möglich sein.

Es war eine schier unendlich scheinende Reihe von in Statistiken eingearbeiteten Daten und Fakten, mit denen die Experten ihre Voraussagen untermauerten. Dazu gehörte auch eine Liste von Baugebieten in der Stadt, durch die nicht nur die steigende Bevölkerungszahl, sondern auch die Verjüngung ermöglicht wird. So wird im Kitabedarfsplan zum Beispiel die Steigerung der Kinderzahlen in der Gruppe der Null- bis Dreiährigen von heute 235 auf mittelfristig rund 270 pro Jahr prognostiziert. Die Zahlen der 3-6-Jährigen werden zeitversetzt folgen. Die Stadt hält aktuell in zwölf Einrichtungen 263 U 3-Plätze und 704 Ü 3-Plätze vor, die derzeit alle vergeben sind. Der Bedarfsplan hält hier eine genaue Aufschlüsselung bis in die einzelnen Stadtteile vor, sodass dort vereinzelt die Situation durchaus unterschiedlich sein kann.

Im Schulentwicklungsplan, der nur die Situation der drei städtischen Grundschulen Bad Neuenahr, Ahrweiler und Heimersheim berücksichtigt, wird festgehalten, dass es vor 20 Jahren rund 1000 Schüler waren, welche die Schulen besuchten. Vor zehn Jahren, 2010, waren es noch knapp 790. Nun liegt die Zahl bei 885 und steigt in Zukunft erneut weiter an. Für 2034 werden mehr als 1100 Schüler prognostiziert. Das schlägt sich natürlich auch im zukünftigen Raumbedarf nieder. Zu beachten ist, dass die Grundschülerzahlen wesentlich auch die zukünftige Entwicklung der dem Kreis unterliegenden weiterführenden Schulen bestimmen.

Zu beschließen hatten die drei tagenden Ausschüsse an diesem Tag nichts, sondern nur zur Kenntnis zu nehmen. Trotzdem schlugen sie formal vor, dass der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, zur Deckung der Bedarfe in den Bereichen von Kitas und Schulen weitere Schritte zu prüfen und entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. In seiner Sitzung am 8. Juli wird sich nun der gesamte Stadtrat, der in allen die Stadt betreffenden Dingen das letzte Wort hat, nochmals mit dem Thema befassen.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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