Kreis Ahrweiler
Im Kreis Ahrweiler fehlt es an Wohnraum für Asylanten

Kreis Ahrweiler. Wie sieht die Situation der Flüchtlinge angesichts der anwachsenden Krisenherde insbesondere in Syrien im Kreis Ahrweiler aus? Damit beschäftigte sich der Migrationsbeirat des Kreises bei seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause in der Kreisverwaltung.

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Kreis Ahrweiler. Wie sieht die Situation der Flüchtlinge angesichts der anwachsenden Krisenherde insbesondere in Syrien im Kreis Ahrweiler aus? Damit beschäftigte sich der Migrationsbeirat des Kreises bei seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause in der Kreisverwaltung.

Eva Pestemer vom Migrationsdienst des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr gab einen kurzen Einblick: „Derzeit sind es nach meinem Kenntnisstand 240 Asylbewerber im Kreis, vornehmlich aus Syrien. Doch das Auffanglager in Trier, von wo aus die Flüchtlinge auf die Kommunen verteilt werden, ist überfüllt. Im Kreis Ahrweiler ist die Wohnsituation jedoch katas-trophal“, berichtete Eva Pestemer. „Die Kommunen haben zu wenig Wohnraum für die Flüchtlinge und müssen sie teilweise in Hotels einquartieren“, stellte die Fachfrau fest.

Auch wenn die Aufenthaltserlaubnis erteilt sei, mangele es immer noch an bezahlbarem Wohnraum. „Der soziale Wohnungsbau ist zu lange vernachlässigt worden, der Staat hat 20 Jahre geschlafen“, kritisierte auch Hubertus Rauball vom Opferschutz „Weißer Ring“.

Sehr hoch ist laut Eva Pestemer der Bedarf in Sachen Sprachförderung. Die Sprachförder- und Alphabetisierungskurse der Kreisvolkshochschule seien bereits ausgelastet. Allerdings qualifiziere das bezuschusste Angebot die Teilnehmer nicht hinreichend für etwa ein Studium, eine Erzieherinnenausbildung oder den Besuch einer weiterführenden Schule. „Da klafft eine große Lücke“, betonte Pestemer.

Und sie wies auf ein weiteres Manko hin: „Die Schulen brauchen mehr Sprachförderung. Sie stehen vor dem Problem, dass die ADD nur einmal im Jahr Messzahlen von Flüchtlingskindern erhebt und dementsprechend den Schulen Förderstunden zuweist – das müsste öfter aktualisiert werden, weil über das Jahr hinweg immer mehr Kinder hinzukommen.“

Großen Anteil am Erfolg der ausländischen Schüler in Remagen hat laut Ali Tzinali das Hausaufgabenbetreuungsprojekt an der Ganztagsschule, das vom Landesaktionsplan (LAP) gefördert wird. „Wir leisten diese Hausaufgabenhilfe seit einem Jahr und sehen, wie sich die Noten der Kinder verbessern“, freute sich Tzinali.

Auch die ehrenamtliche Leseförderung der katholischen Kirche in Sinzig bedeutet laut Ana Maria Sonsa Baptista Tomé eine wichtige Unterstützung der Schüler mit Sprachproblemen. „Da kommen Männer noch im Blaumann von der Arbeit und setzen sich mit den Kindern hin, um mit ihnen zu arbeiten“, gab die Portugiesin ihrem Respekt Ausdruck.

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