„Alles ist möglich“, so die spontane Antwort von Timo Boden, Marktleiter von Edeka in der Weinbergstraße in Hemmessen. Aber er hat sich gut vorbereitet auf den Endspurt vor den Festtagen. Dass sich lange Warteschlangen vor dem Eingang bilden werden, glaubt er nicht. Dafür sei der Markt zu groß. „Die Kunden verteilen sich gut“, so Boden. Vor den Kassen hat er die Markierungen auf dem Boden noch einmal erneuert und die Wartezonen verlängert. Für diejenigen, die ihre Frischeeinkäufe möglichst schnell hinter sich bringen wollen, hat er ein besonderes System entwickelt: die Expressvorbestellung. Von Rouladen bis hin zu Aufschnitt und Käse kann alles schon im Vorfeld geordert werden und dann vom 22. bis 24. Dezember direkt am Lagereingang abgeholt werden. Alles in einer Tüte. Dafür gibt es extra Zeitfenster von 19 bis 21 Uhr, oder früh morgens von 7 bis 9 Uhr am 23. Dezember und an Heiligabend von 12 bis 14 Uhr. „Wir haben uns dafür die ruhigsten Phasen ausgesucht“, so Boden. Und dieser Service gilt auch für Obst und Gemüse. „Vorher gab es zwar auch die Möglichkeit der Vorbestellung, aber man musste trotzdem reinkommen und sich an der Theke anstellen“, so Boden. Den Rest, also die haltbaren Lebensmittel, könne man ja stressfrei auch schon ein paar Tage vorher kaufen. Bei Wild und Fischspezialitäten werde es allerdings mit der Vorbestellung jetzt schon eng. Auf jeden Fall rechnet Boden mit einem vermehrten Kundenaufkommen. Für die Kontrolle am Eingang hat er einen derzeit beschäftigungslosen Selbstständigen aus der Kreisstadt engagiert, damit er nicht auf eigenes Personal zurückgreifen muss. Und für Kunden, die beliefert werden wollen, hat er auch eine externe Lösung: einen Fahrradkurier, der in diesen Tagen oft gebucht wird.
Auch Jörg Schäfer, Leiter der Rewemärkte in Bad Neuenahr und in der Grafschaft, rechnet mit allem – auch mit genervten Kunden. „Teilweise verhalten sie sich sehr aggressiv“, beschreibt er die Stimmung, die schon am vergangenen Wochenende zu beobachten war. Trotzdem hofft er auf viele Vernünftige, die Stoßzeiten meiden, Haltbares im Vorfeld besorgen und sich daran erinnern, dass es im eigenen Haushalt ja auch Kühlschränke und Gefrierkühlschränke gibt. Eine Vorbestellung lasse sich auch splitten. Denn entsprechend eingeschweißt, könne man Fleischprodukte beispielsweise jetzt schon abholen. Die Zahl der Kunden im Laden wird über Einkaufswagen kontrolliert. Jeder muss einen nehmen. Was er sich deshalb wünscht: Der Einkauf sollte nicht zum Familienausflug werden. Und wenn’s Probleme mit Uneinsichtigen gibt? „Wir versuchen es mit gutem Willen“, so Schäfer, würde sich beim Umsetzen der Corona-Maßnahmen, die ja auch auf dem Parkplatz vor dem Laden gelten, ein bisschen mehr Unterstützung wünschen, zum Beispiel durch das Ordnungsamt. „Mit einem Emblem der Stadt auf der Uniform erzeugt man bei der Kontrolle eine ganz andere Wirkung“, so Schäfer.