Der Ortsbeirat von Heimersheim mit Ortsvorsteher Jürgen Saess hat so seine Probleme mit der Verbreiterung der Ahr. Die optische Gestaltung einer geplanten Prallwand zur notwendigen Flussverbreiterung auf der nördlichen Ahrseite sorgt derzeit für Diskussionen, obwohl diese Wand von Heimersheim aus überhaupt nicht zu sehen sein wird. Doch im Ort am Fuß der Landskron denkt man weiter. Ortsvorsteher Saess hat jetzt in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken erklärt, wohin die Gedanken gehen und warum eine Verschönerung der Wand mit Bruchsteinen unbedingt erforderlich ist.
Heimersheim soll für Touristen wieder attraktiver werden
Heimersheim sei in der Vergangenheit das Eingangstor zum Ahrtal gewesen und habe eine florierende Tourismuswirtschaft gehabt. Seien früher bei Neubauten im Ort immer zusätzliche Zimmer als Pensionszimmer einkalkuliert worden, so sei das heute nicht mehr so. Vor allem durch den Bau der B266 entlang des Ahrufers sowie den Abriss der Ahr-Brücke zur Göppinger-Straße seien Heimersheim und Ehlingen, aber auch Green, heute völlig vom Tourismus abgeschnitten und ins Abseits geraten. Die Bezeichnung Heimersheim/Ahr stimme heute nicht mehr.

Leider sei die Ahr aus dem Ort gar nicht zu sehen, berichtet Saess. Aber man könne sich aber gut vorstellen, dass mittels Untertunnelung und Rückbau der vierspurigen B266 wieder ein Zugang zur Ahr und ihren Auen geschaffen werden könnte. Dadurch würde auch die ehemals vorhandene Freizeitgestaltung am Ahrufer und den Auen wieder möglich.

Eine Prallwand sorgt in Heimersheim für Aufregung
In Heimersheim brodelt es mal wieder. Auslöser dieses Mal: eine bis zu 900 Meter lange Prallwand und ihr Aussehen. Der Heimersheimer Ortsbeirat hätte nämlich gern, dass diese verklinkert wird – dabei ist sie vom Ort aus gar nicht zu sehen.
„Wenn das erreicht wird, müssen wir immer auf eine Spundwand schauen, während andernorts penibel darauf geachtet wird, dass Touristen und Einheimische auf Bruchsteinverkleidungen schauen können“, so Jürgen Saess. Spundwände seien von ihrer Funktion aus gesehen in Ordnung, hätten aber keinen Charme bei Freizeitaktivitäten und somit auch nicht für die Radfahrer am Ahrufer.
Saess kritisiert, dass die Bürger zu wenig gehört werden
Bahn, Kreisverwaltung und Landesbetrieb Mobilität (LBM) hätten allesamt über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden, erklärt Saess. Nötig wäre doch vier Jahre nach der Flut eigentlich, auf die Bürger zu hören und durch Normalität wieder Zuversicht Einzug halten zu lassen. Das Vorgehen rufe noch immer Kopfschütteln hervor.

Saess erklärt zudem, dass der geplante Bahnhaltepunkt in Heppingen für Heimersheim von großer Wichtigkeit sei. Viel habe sich in dieser Sache aber noch nicht getan. Es sei schwer genug gewesen, den historischen Bahnhof aufzugeben, um die Ahr verbreitern zu können, deshalb erwarte man jetzt auch, dass man die Wünsche der Bürger berücksichtige.
Für die B266 gibt es derzeit eine Zwischenlösung
Um die Ausgangslage noch einmal in Erinnerung zu rufen: Die Ahr muss zwischen dem alten Heimersheimer Bahnhof auf der nördlichen Ahrseite und der B266 auf der südlichen Uferseite erheblich erweitert werden. Bei der Flut in Jahr 2021 war genau diese Engstelle Ursache für großflächige Überschwemmungen in Heimersheim, Green und Heppingen, die auch Menschenleben forderten. Die B266 ist inzwischen, zwar nicht nach den Vorstellungen des Heimersheimer Ortsbeirates, aber immerhin, durch eine sogenannte Zwischenlösung wieder hergerichtet.

Auch auf der nördlichen Ahrseite soll nun etwas geschehen. Durch eine rund 900 Meter lange Prallwand zwischen der Brücke der Kloster-Prüm-Straße/B266 im Osten und im Westen bis nahe des Zuflusses des Heppinger Baches soll die Ahr wesentlich mehr Durchflussbreite bekommen (die Rhein-Zeitung berichtete). Auch das ist unbestritten. Von Heimersheim oder gar Heppingen aus wird diese Prallwand, geplant ist eine Wand aus sichtbaren Stahl-Spundbohlen, von keinem Punkt aus zu sehen sein und ein fußläufiger Zugang zur Ahr besteht ebenfalls nicht. Trotzdem hängt für den Ortsbeirat von Heimersheim und Ortsvorsteher Jürgen Saess nun offensichtlich vieles daran, dass diese Spundwand durch einen Blickschutz aus Bruchsteinen verdeckt wird. Angesichts der Form aus vielen Einzelstücken und der Länge einer solchen Wand eine teure Sache.