Ortsvorsteher ist sauer
Heimersheim fühlt sich bei Lösung für B266 übergangen
Ortsvorsteher Jürgen Saess ist ärgerlich, dass der LBM den Heimersheimer Vorschlägen zur Sanierung der B266 so wenig Beachtung geschenkt hat. Die alte Rampe wurde wieder hergerichtet und auch die Ampel am Knotenpunkt steht wieder.
Jochen Tarrach

Die neu errichtete Übergangslösung der Rampe zur B266 in Heimersheim stößt nicht überall auf positive Resonanz. Während in Heppingen die Bürger froh sind über die Verkehrsentlastung, ist der Heimersheimer Ortsvorsteher regelrecht empört.

Seit zwei Wochen ist die südlich der Ahr befindliche Rampe zur B266 bei Heimersheim im Verlauf der Straße von Sinzig nach Bad Neuenahr wieder für den Verkehr geöffnet. Dadurch soll der bis dahin durch die Schäden der Flut bedingte, nördlich der Ahr durch Heppingen fließende Richtungsverkehr, besonders der Schwerlastverkehr, dort wieder auf ein Mindestmaß reduziert werden und auf die dafür vorgesehene Fahrspur auf südlicher Ahrseite gelenkt werden. Das ging bisher nicht, da die erwähnte Rampe zerstört war. So wurde an der Engstelle der Landskroner Straße nach Heppingen hinein die Fahrbahn noch mehr verengt, um Fußgängern mehr Raum zu geben und den Verkehr sicher entlang zu leiten. Nach Öffnung der Rampe ist die Ampel nun zwar noch nicht verschwunden, aber die hohe Verkehrsbelastung in Heppingen hat sich zur Freude der Bürger erheblich gemindert. Wer allerdings dachte, dass die Wiedereröffnung der Rampe und die Verbesserung der Situation auf einhellige Zustimmung stößt, liegt falsch. In Heimersheim ist das nämlich nicht der Fall.

Ortsbeirat Heimersheim hatte Vorschläge für Zubringer gemacht

Direkt nach der Flut im Juli 2021 hatte der Ortsbeirat von Heimersheim ein Konzept entwickelt, wie die Zerstörungen an der B266 in den Griff zu bekommen sind und dabei gleich aus der in politischen Kreisen ungeliebten vierspurigen Verbindung zur Autobahn A61 ein zweispuriger Zubringer gemacht werden könnte. Auch der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte damals unter dem Eindruck der Ereignisse den komplizierten Plänen zugestimmt. Zu den Vorschlägen zählte zum Beispiel auch, die Rampe von der Kloster-Prüm-Straße zur B266 zu entfernen und für die am B266-Knotenpunkt montierte Ampel einen Kreisverkehr zu installieren, um ein Abbiegen in alle Richtungen zu ermöglichen.

Heppingens Ortsvorsteher Patrick Tarrach freut sich dagegen, dass durch Öffnung der Rampe zur B266 nun im Ort wieder erheblich mehr Ruhe eingekehrt ist.
Jochen Tarrach

Nahezu keiner der in Heimersheim entwickelten Vorschläge wurde nun durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in seiner Zwischenlösung umgesetzt. Darüber ist Ortsvorsteher Jürgen Saess äußerst erbost und spricht von Übergriffigkeit des LBM. Dieser hätte alles allein entschieden und völlig ignorant alle Beschlüsse der Bürger von Gemeinde und Stadt ignoriert. Das sei geschehen, obwohl selbst die damalige Ministerpräsidentin Malu Dreyer und auch der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Rolf Mützenich, bei einem Besuch im Ahrtal volle Unterstützung zugesagt hätten. Man habe durch die Wiederherstellung der Rampe den Eindruck, dass hier scheibchenweise wieder auf eine Vierspurigkeit hingearbeitet würde. Auch die Ampel am Knotenpunkt sei wieder da, obwohl doch ein Kreisel besser gewesen wäre. Natürlich freue er sich, dass nun in Heppingen wieder weniger Verkehr herrsche, aber so gehe es trotzdem nicht.

Heppingens Ortsvorsteher zeigt sich positiver

In Heppingen sieht man die Lage etwas anders. Ortsvorsteher Patrick Tarrach äußert sich vorsichtig. Er begrüße es, dass der durchlaufende Verkehr nicht mehr durch die Ortslage fahren muss. „Die Rampe minimiert den Verkehr durch Heppingen natürlich ganz erheblich“, sagt er, und das schaffe im Ort wieder mehr Lebensqualität. Zu den Plänen seines Kollegen Saess möchte er nichts weiter sagen, das sei Heimersheimer Sache. Die zusätzliche Ampel auf der Landskroner Straße vor dem alten Bahnhof und auch Tempo 30 im Ort würden noch für einige Zeit bleiben. Entlang der Engstelle der Ahr werde in den nächsten Monaten durch Einbringen einer rund 900 Meter langen Spundwand sowie leichter Verschiebung der Bahngleise die Situation völlig neu sortiert. Auch der Fußweg könne dabei ordentlich errichtet werden. Erst wenn das alles gemacht wurde, kann auch die Ampel wieder weg. Und wenn dann die durch den erhöhten Verkehr der B266 arg ramponierte Durchfahrt durch den Ort wieder insgesamt hergerichtet ist, könne man auch über den Wegfall von Tempo 30 nachdenken.

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