Werner Schüller und Hans-Jürgen Vollrath machen mit ihrem Buch "Heimat neu entdecken" Stadtgeschichte lebendig
Heimat neu entdecken: Bilder erzählen Stadtgeschichte
Freuen sich und sind stolz auf das unter widrigen Umständen gelungene Werk: Hans-Jürgen Vollrath (links) und Werner Schüller.
Gabi Geller

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dieses Buch wird sicher bei vielen Familien in Bad Neuenahr-Ahrweiler für Gesprächsstoff sorgen: „Guck mal, der ganze Verkehr ging durch die Innenstadt.“ Werner Schüller und Hans-Jürgen Vollrath haben ihr gelungenes Gemeinschaftswerk mit „Heimat neu entdecken – Ein Bilderbogen“ passend betitelt. Und auf den mehr als 200 Seiten dieses großformatigen Bildbandes gibt es wahrlich viel zu entdecken.

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Freuen sich und sind stolz auf das unter widrigen Umständen gelungene Werk: Hans-Jürgen Vollrath (links) und Werner Schüller.
Gabi Geller

So manche Aufnahme wirkt bei älteren Mitbürgern wie ein Angelhaken in dem persönlichen Erinnerungsfundus. Gebäude und Straßen, Menschen und Feste, schöne und tragische Begebenheiten in der Stadtgeschichte der 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre werden wieder lebendig. Die Stadt hat sich verändert, und das wird hier sehr anschaulich. Getreu dem Sprichwort: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Die beiden Autoren stellten ihr vollendetes Werk nun der Öffentlichkeit vor. Und berichteten über die ebenso spannenden wie tragischen Hintergründe seiner Entstehung. Werner Schüller hat bereits zahlreiche Bücher über seine Heimatregion verfasst und veröffentlicht. Hans-Jürgen Vollrath ist in der Region als Pressefotograf wohlbekannt.

Bei der Flut haben viele Menschen Erinnerungsfotos unwiederbringlich verloren. Für manch einen ist unser Buch dann vielleicht hilfreich.“

Autor Werner Schüller

Ein besseres Team lässt sich für ein solches Projekt kaum finden. Schüller hatte im Rahmen seiner Autorentätigkeit einen umfangreichen eigenen Fundus an Fotos auf seinem PC gesammelt. Und Hans-Jürgen Vollrath besaß einen großen Schatz an Fotografien, die sein Vater Walter als Pressefotograf in Form eines sorgsam geordneten und akribisch beschrifteten Archivs hinterlassen hatte. Zehntausende unersetzliche Negative verwahrte Sohn Hans-Jürgen in seinem Haus.

Um die Foto-Sammlung im Buch zu strukturieren, wurden mehrere Sachgebiete angelegt. Werner Schüller verfasste für jede Aufnahme eine erläuternde Beschriftung und recherchierte die Namen der abgebildeten Personen. „Beachtlich, was er rausgekriegt hat,“ lobt Vollrath seinen Teamkollegen. Das Buch war fast fertig, als im Juli 2021 die Flut kam und das Leben der Menschen im Ahrtal radikal veränderte. Auch das der beiden Autoren.

Monatelang wartete Schüller in einer Ferienwohnung fernab von Ahrweiler auf die Renovierung seines Hauses in Walporzheim. Hans-Jürgen Vollrath musste einen besonders schwer erträglichen, schmerzhaften Verlust hinnehmen. Sein Haus in der Ahrallee war vollkommen zerstört und das wertvolle Fotoarchiv mit Zehntausenden Aufnahmen war verloren. „Sämtliche Negative, die mein Vater seit den 50er-Jahren archiviert hatte und auch meine Bilder von Jahrzehnten hat die Flut im Juli 2021 zerstört.“

Vor einigen Monaten begannen haben die beiden damit begonnen, ihr Buchprojekt zu vollenden. Das Ergebnis liegt nun vor und ist in den lokalen Buchhandlungen zum Preis von 28,50 Euro erhältlich.

Von Gabi Geller

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