In einem Brief fordert Mechthild Heil als Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin unter anderem von Fraktionschef Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU Deutschland und angehender Kanzler, eine 50-prozentige Frauenquote bei der Besetzung von Ämtern im Bundestag und in der Bundesregierung. Heil ist Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Ahrweiler/Mayen.
Am Donnerstag, 13. März, hatte sich die Gruppe im Saal des Fraktionsvorstands in Berlin getroffen, um über zentrale Themen der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen zu beraten. „Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der Frauenanteil in den Arbeitsgruppen der CDU bei 27,1 Prozent und bei der CSU bei 31,25 Prozent liegt“, erklären die Unions-Frauen in dem von Heil unterschriebenen Schreiben, das neben Merz auch an den parlamentarischen Geschäftsführer Thorsten Frei (CDU) und dessen Stellvertreter Alexander Hoffmann ging. Damit lägen CDU/CSU im Vergleich zu anderen Fraktionen deutlich zurück, macht die Bundestagsabgeordnete darin deutlich. Angesichts dieser Zahlen setze sich die Gruppe der Frauen für eine faire und verlässliche Beteiligung von Frauen in allen Bereichen und Positionen ein.
„Die Gruppe der Frauen hat daher folgenden Beschluss gefasst: Wir fordern Parität, einen Frauenanteil von 50 Prozent, bei den zu besetzenden Positionen innerhalb der Fraktion, in weiteren Gremien, bei Beauftragungen und bei der bevorstehenden Regierungsverantwortung.“
Mechthild Heil, Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin, in ihrem Schreiben
„Wir stehen regelmäßig in der Kritik, wenn es um die Repräsentation von Frauen in Partei- und Fraktionsgremien geht“, heißt es weiter. Zuletzt hatte ein Foto des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder aus den Sondierungsgesprächen der Union für Häme in ganz Deutschland gesorgt. Auf dem Bild sitzen sechs Männer an einem Tisch und lächeln in die Kamera.Es sei wichtig, dass Frauen in politischen Entscheidungsprozessen angemessen vertreten seien und ihre Perspektiven aktiv einbringen könnten, stellen die weiblichen CDU-CSU-Vertreterinnen nun fest.
Für die Koalitionsverhandlungen selbst sei es zu spät gewesen, war auf Nachfrage unserer Zeitung aus dem Büro der Gruppe der Frauen zu vernehmen. Doch die Unions-Frauen zogen daraus ihre Konsequenzen. „Die Gruppe der Frauen hat daher folgenden Beschluss gefasst: Wir fordern Parität, einen Frauenanteil von 50 Prozent, bei den zu besetzenden Positionen innerhalb der Fraktion, in weiteren Gremien, bei Beauftragungen und bei der bevorstehenden Regierungsverantwortung. Denn auch für die politische Arbeit gilt: Gemischte Teams sind erfolgreicher“, macht die Gruppe der Frauen um Vorsitzende Mechthild Heil deutlich.