Nun wird es also an der östlichen Einfahrt in den Kurort bald einen im Durchmesser 30 Meter großen Innenkreisel geben. Da die Anlage bis zur endgültigen Herrichtung der gesamten Heerstraße erst provisorisch installiert werden soll, werden nach dem Schritt für Schritt geplanten Abbau der vorhandenen Leiteinrichtungen vorerst nur rot-weiße, 25 Zentimeter hohe Leitborde auf dem Pflaster aufgebracht. Um den Verkehr während der Bauzeit nicht übermäßig zu belasten, werden die Arbeiten in der Nacht vorgenommen.
Kritik an der Kreisellösung
Auf etwa 80.000 Euro wurden vom planenden Büro Becker aus Heimersheim die Kosten veranschlagt. In der Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt wurde klar, dass nicht alle Ratsmitglieder die Notwendigkeit einer solchen Lösung einsahen. Wilma Schneider (SPD), schlug vor, auf den neuen Kreisel zu verzichten, da die Verkehrsteilnehmer sowieso von den vielen Baustellen in der Stadt genug genervt seien.
Jürgen Lorenz von der Wählergruppe Jakobs meinte, dass der Kreuzungsbereich schon jetzt genug gesichert sei. Der Verkehr liefe doch gut. Und Martin Kallweit (AfD) befürchtete, dass die Errichtung einer provisorischen Kreisverkehrsanlage bei einer starken Frequenz eher zu Staus im fließenden Verkehr führen werde. Die Bürger der Stadt hätten andere Sorgen und Bedürfnisse als einen weiteren Verkehrskreisel in der Stadt. Auch für Marion Morassi (Die Linke) erschloss sich die Notwendigkeit nicht. Da alle anderen Fraktionen das Projekt positiv beurteilten, blieb es in der Abstimmung bei den drei Gegenstimmen.
Pläne gab es schon vor der Flut
Die Diskussion über einen Kreisverkehr an der Heerstraße im Zuge des Kreuzungsbereiches mit der Straße „Im Schwertstal“ hatte es früher schon einmal gegeben. Durch den Wegfall des schienengleichen Bahnüberganges Hauptstraße/Heerstraße soll die Kreuzung als Einfallstor in die Kreisstadt gemeinsam mit der Heerstraße neu gestaltet werden. Durch die Flut bedingt, wurde das Projekt zurückgestellt, da andere Probleme nun vorrangig waren und auch die erforderlichen Mittel dafür nicht vorhanden waren.
Nach der Flut ist auch die dort befindliche Ampel nicht wieder in Betrieb gegangen, da sie beschädigt wurde. Es komme nun fast täglich zu brenzligen und gefährlichen Situationen, insbesondere für Linksabbieger sowohl von der Umgehung B 266 in Richtung östliche Stadtteile als auch für Linksabbieger von der Heerstraße zur Umgehung B 266, so die antragstellenden CDU- und FWG-Fraktionen. Auch wenn diese Kreuzung derzeit noch keinen besonderen Unfallschwerpunkt darstelle, da hier nur eine geringe Geschwindigkeit gefahren werden könne, erachten die beiden Fraktionen eine Umsetzung ihres Antrages als sinnvoll.
Vorerst ein Provisorium
Der Erste Beigeordnete der Stadt, Peter Diewald, hatte bereits in der dem Stadtrat vorgeschalteten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses bestätigt, dass sich die Stimmen der Unzufriedenheit über die Situation an dieser Kreuzung mehren. Er rechne nicht damit, dass es so bald eine endgültige Lösung des Problems gebe, da noch viele andere Faktoren des Wiederaufbaus der zuführenden Straßen, wie zum Beispiel der Aufbau der B 266 und die Gestaltung der Landskroner Straße, bei diesem Thema eine Rolle spielten. Die Frage stellt sich: Wie lange wird das Provisorium noch andauern? „Solche sind erfahrungsgemäß recht zählebig“, so die Antwort.