Für viele Ratsmitglieder im Burgbrohler Gemeinderat war es das erste Mal: Zu Jahresbeginn wird der Haushaltsplan verabschiedet, den die Ortsgemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Kämmerer der Verbandsgemeinde Brohltal entworfen und im Finanzausschuss vorberaten hat. „Niemand erwartet von einem neuen Ratsmitglied, sich gleich im ersten Jahr durch Hunderte Seiten Zahlenwerk zu arbeiten“, beruhigte Bürgermeister Johannes Bell die anwesenden Ratsneulinge. Es sei guter und schöner Brauch im Brohltal, dass der Verbandsgemeindebürgermeister bei den Haushaltssitzungen der einzelnen Ortsgemeinden anwesend sei. „Gerade für die ganz neuen unter euch werde ich gleich noch einige Dinge näher erklären“, so Bell weiter, der zuerst das Wort der neuen Ortsbürgermeisterin Simone Schneider überließ.
Ausbau des Kindergartens Morgenland steht an
Unerfahren in der Haushaltsgestaltung ist diese jedoch nicht, war sie doch vor der Wahl lange Jahre Beigeordnete der Ortsgemeinde Burgbrohl. „Der Haushalt fällt viel besser aus, als wir das gedacht haben. Wir haben einen Überschuss“, gab Schneider die gute Nachricht gleich zu Beginn bekannt. So ergibt sich im Ergebnishaushalt ein Plus von gut 455.000 Euro, der Finanzhaushalt schließt mit einem Plus von knapp 800.000 Euro.
Zu den größten Investitionen der Ortsgemeinde Burgbrohl gehören im laufenden Jahr neben der Neugestaltung des Josefsplatzes im Rahmen der Stadtsanierung auch der Ausbau des Kindergartens Morgenland. Hier soll eine Erweiterung für den Ganztagsbetrieb entstehen. Der Finanzplan sieht Mittel von 0,5 Millionen Euro hierfür vor. Der Straßenbau im Neubaugebiet „Am untersten Kreuz“ wird mit gut 1,4 Millionen Euro veranschlagt.
Daneben listet der Haushaltsplan größere Investitionen unter anderem in den Bereichen Hochwasserschutz sowie bei der Betriebsausstattung des Bauhofes auf. Der Sportplatz „Auf dem Strauben“ soll nun endlich mit einem Zaun gesichert werden. Bürgermeisterin Schneider schloss mit einem Blick in die Zukunft: „Am Josefsplatz geht es hoffentlich bald auf die Zielgerade. Und wenn die Stadtsanierung durch ist, geht es in den anderen Ortsteilen an die Dorferneuerung.“
„ Der Haushalt fällt viel besser aus, als wir das gedacht haben. Wir haben einen Überschuss.“
Burgbrohls Ortsbürgermeisterin Simone Schneider
Bürgermeister Johannes Bell setzte den Haushaltsplan 2025 in Beziehung zu den Vorjahreszahlen. „Das Jahr 2024 ist schon sehr gut gelaufen. Aus einem Minus von etwa 0,5 Millionen Euro ist noch ein Überschuss von etwa 107.000 Euro geworden.“ Zu diesem erfreulichen Ergebnis haben zum einen Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, zum anderen Minderausgaben an vielen anderen Stellen, wie etwa niedrigeren Personalkosten, beigetragen, so Bell weiter. „Wir gehen davon aus, dass Burgbrohl auch im Jahr 2025 ein gutes Haushaltsergebnis erzielt, dass wir aber für die nächsten Jahre nicht einplanen können“, so Bell. Für die kommenden Jahre sieht die Prognose für die Ortsgemeinde Burgbrohl wieder eine negative Finanzspitze voraus. Zum Thema Grundsteuer merkte Bell an, dass die Verbandsgemeinde die neuen Bescheide erst vollständig bearbeiten wolle, bevor diese verschickt würden.
Was die Fraktionen zum Haushaltsplan sagen
Anstelle traditioneller Haushaltsreden der Fraktionssprecher folgte eine allgemeine Aussprache über den vorgelegten Haushaltsplan. Hierin merkte der Beigeordnete Karl-Theo Schmitz, FWG, an, dass die Ortsgemeinden endlich positive Rückflüsse aus dem Gewerbegebiet Brohltal Ost erwarteten. Ebenso bemängelte Schmitz die lange Verfahrensdauer bei der Planung des Hochwasserschutzes. Peter Rübenach lobte für die CDU-Fraktion den vorgelegten Haushaltsentwurf und kündigte einstimmige Zustimmung an. Wolfgang Schneider, FWG, sprach von einem soliden und fairen Zahlenwerk. „Mit dem Haushalt können wir zukunftsfähig arbeiten“, betonte Schneider und bedankte sich ausdrücklich bei allen beteiligten Mitarbeitern der VG-Verwaltung. Der Gemeinderat Burgbrohl nahm den vorgelegten Haushaltsplan für das Jahr 2025 einstimmig an.