Für Bestürzung und Sorge hat in Unkelbach die Nachricht gesorgt, dass es mit der Nahversorgung durch den beliebten Lebensmittelladen von Paul Juchem, den er seit 40 Jahren führt, nun bald vorbei ist. Der Einzelhändler wird sich zum 30. Juni 2026 aus dem Geschäft zurückziehen. „Vor allem für die Älteren und Gebrechlichen in unserem Ort ist das eine Hiobsbotschaft. Wenn wir keinen Nachfolger finden, sieht es übel aus“, sagt Ortsvorsteher Egmond Eich auf Nachfrage.
„Ich habe mich bereits nach Alternativen umgesehen und die Betreiber der Tante-M-Läden in Wassenach und Königsfeld befragt.“
Ortsvorsteher Egmond Eich
Die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten für die Unkelbacher wären die beiden Edeka-Läden in Oberwinter und Remagen oder das Einkaufszentrum in Wachtberg. „Ich habe mich bereits nach Alternativen umgesehen und die Betreiber der Tante-M-Läden in Wassenach und Königsfeld befragt, aber auch dafür müsste sich jemand für finden“, meint der Ortsvorsteher. Auch der Aspekt, dass Paul Juchem die Waren auch ausliefert und erst ab einem Einkaufswert von 20 Euro dafür eine Gebühr erhebt, sei für die Senioren ein Segen.
Einen Lebensmittel-Automaten aufzustellen, sei auch nicht das Gelbe vom Ei. „Ich sprach mit Kripps Ortsvorsteher Axel Blumenstein, wo ein solcher Automat steht. Am Anfang lief das ja noch einigermaßen gut. Aber mittlerweile lohnt sich das nicht wirklich. Da kommen allenfalls abends ein paar Jugendliche, die sich dort ihre Energy Drinks oder Bier besorgen. Und unsere älteren Herrschaften werden sicher nicht mit ihrem Rollator zu einem Automaten fahren“, schätzt Eich.
„Wir haben keine Kneipe mehr und bräuchten dringend einen Begegnungsort.“
Ortsvorsteher Egmond Eich
Zwar gäbe es die Möglichkeit, den 60-plus-Bus der Stadt zu bestellen, aber das sei auch keine echte Alternative. Zudem: „Pauls Laden ist auch ein wichtiger Ort der Kommunikation. Wir haben keine Kneipe mehr und bräuchten dringend einen Begegnungsort. Jetzt hat uns die Stadt auch noch mitgeteilt, dass das einmal im Monat von Margret Schwipperich durchgeführte Seniorencafé im Feuerwehrgerätehaus nicht mehr möglich sei, da das Feuerwehrhaus nur für deren Zwecke zu nutzen ist“, stellt Eich wenig begeistert fest.

Paul Juchems Edeka in Unkelbach schließt im Sommer 2026
Läden wie dieser werden immer seltener: Nun will Betreiber Paul Juchem den kleinen, aber gut sortierten Edeka-Markt in Remagen-Unkelbach schließen. Der Grund: Ein neues Warenwirtschaftssystem der Kette macht ihm zu schaffen.