Nach Bericht in der RZ haben zahlreiche Sachspenden und finanzielle Hilfen die Situation deutlich verbessert
Gestrandet wegen Corona: Zirkus Meik erlebt Welle der Hilfsbereitschaft
Markus Knoch freut sich mit seiner Familie über die große Hilfe. Foto: Dreschers
Werner Dreschers

Barweiler. Markus Knoch ist gerührt, bewegt – einfach dankbar: Die Notalge des Zirkus Meik hat viele Menschen bewegt.

Am Mittwoch hatte die Rhein-Zeitung über das Schicksal des kleinen Zirkus Meik berichtet, der in Barweiler gestrandet ist: Acht Menschen, drei Ponys, zwei Esel, fünf Lamas, zwei Zebus, ein Haflinger und noch einige Tiere mehr – und kaum noch Geld für Futter und Heizmaterial. Die Zeitung war kaum ausgetragen, da trafen schon die ersten Hilfslieferungen ein. „Viele Menschen haben uns Heu gebracht, andere Geld und Lebensmittel“, berichtet der Zirkusdirektor. „Das ging sehr, sehr schnell.“

Die Welle der Hilfsbereitschaft war überwältigend. Ein Bürger aus Adenau orderte zugunsten des Zirkus zehn Rundballen Heu bei einem Landwirt, der seinerseits zehn weitere spendete. Heu, Stroh, Futtermittel – „viele Privatpersonen haben nachgefragt, was fehlt und wie sie helfen können“, schildert Knoch. Etliche ältere Personen, die nicht persönlich vorbeikommen wollten, hätten finanzielle Hilfe geleistet. Sogar 400 Liter Heizöl hat man dem Zirkus gespendet. Trotz derzeit kalter Nächte wird nun vorerst niemand frieren müssen.

Was Markus Knoch besonders beeindruckt hat, war der Umstand, dass manche für ihre Hilfe weite Wege auf sich genommen haben. Aus Andernach und von noch weiter her kamen Menschen mit Hilfsgütern. Einer von ihnen war Christoph Gentsch aus Caan im Westerwaldkreis. Als er vom Schicksal der Zirkusfamilie las, lud er zwei Rundballen Heu auf einen geliehenen Anhänger und fuhr damit annähernd 100 Kilometer bis nach Barweiler. Dorfbewohner hatten ihm noch das ein oder andere mitgegeben, sodass er unter anderem noch einen Sack Mohrrüben abladen konnte. „Diese Geschichte hat mich berührt“, sagte er der RZ.

Seiner Familie falle es schwer, an einem Ort ausharren zu müssen und nicht unterwegs zu sein, erzählt Knoch. „Das ist fast wie ein Gefängnis.“ Denn einen Zirkus will in Zeiten der Corona-Pandemie keine Kommune aufnehmen. Die große Hilfsbereitschaft, die er gerade in Barweiler erlebt, hat ihn unterdessen auf die Idee gebracht, sich bei allen Helfern zu be- danken – mit einer Extravorstellung, sobald dies wieder möglich ist. Knoch hofft: bald.

Von unserem Redakteur Frieder Bluhm

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