Wie das Museum berichtet, waren zwölf Jungen und Mädchen dieser Altersgruppe der Einladung von Museumsleiterin Agnes Menacher gefolgt, um sich einmal einen Ferientag lang auf die Spuren der Römer zu begeben. Dabei trafen sie auch auf Gabriel Heeren, der Archäologe bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Koblenz und im Museum inhaltlich verantwortlich für die neue Dauerausstellung zu römischen Funden aus Sinzig ist. „Steinbeil Ziegel Bilderschüssel – Archäologische Spurensuche an Rhein und Ahr“ heißt diese neue Dauerausstellung. In Kleingruppen konnten die Kinder den Experten nicht nur intensiv befragen, sondern auch mit ihm zusammen römische Scherben in einem präparierten Sandkasten bergen und beurteilen – eine Situation, wie sie Archäologen im Beruf immer wieder erleben. Für die Mädchen und Jungen war das einfach nur spannend.
Schatzsuche rund um Sinzig
Im Wechsel befassten sich die Kinder außerdem mit dem bedeutendsten Fundstück der neuen Römerausstellung, einem Pferdchen aus Ton. Friedhelm Brandau hat über Jahrzehnte hinweg römische Fundstücke im Raum Sinzig geborgen und eine Sammlung aufgebaut, die heute den breiten Grundstock der neuen Ausstellung bildet. Den Kindern berichtete er von seinen Erlebnissen bei der Schatzsuche und zeigte Original und Nachbildung der kleinen, aber bedeutenden Figur. Am Ende des Tages konnte jedes Kind eine Nachbildung mit nach Hause nehmen.
Bei Ursula Röcke erlebten die Gruppen, wie eine römische Tunica, der bekannte römische Umhang, aussah – das geht am besten, wenn man sie selbst zuschneidet und die passenden Verzierungen auf das weiße Tuch aufbringt. Die Tunica gehörte ebenfalls zu den bleibenden Erinnerungen an diesem Tag. Angelika Schneider leitete zum Malen und Ausmalen römischer Motive an, eine intensive und gleichzeitig auch entspannende Tätigkeit.
Spannende Erkundung der Kellerräume
Der Nachmittag war der neuen Römerausstellung gewidmet. Hier war wieder Gabriel Heeren in seinem Element. Aber auch Andreas Schmickler wartete auf die Kinder und erklärte ihnen, wie er das Modell des römischen Brennofens gebaut hat. Das Büffettisch war mit Speisen bedeckt, die es auch bei den Römern gab: Trauben beispielsweise und nach römischem Rezept gebackenes Brot.
Der Tag auf den Spuren der Römer schloss mit einer spannenden Erkundung der Kellerräume des Schlosses, wo unter anderem die nicht ausgestellten römischen Funde untergebracht sind – die Taschenlampe war dabei für alle unverzichtbar. red
Einzigartige Funde entdecken
Die neue Dauerausstellung „Steinbeil Ziegel Bilderschüssel – Archäologische Spurensuche an Rhein und Ahr“ zeigt dem Museum zufolge einzigartige Funde der Ur- und Frühgeschichte sowie der Römerzeit aus dem Raum Sinzig. Ein Schwerpunkt liegt auf der römischen Keramik-Produktion. Das Museum im Schloss Sinzig in der Barbarossastraße 35 ist am Wochenende von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. red