Rhein-Bürgermeister Björn Ingendahl, Gabriele Hermann-Lersch und Andreas Geron stoßen auf dem Weihnachtsmarkt in Sinzig an.
Auch von jenseits der Landesgrenzen kamen die Gäste, um den kostenlosen Busshuttle-Service zu nutzen und den jeweiligen besonderen Charme der drei Städte zu genießen. Daran, dass das Ganze hüben wie drüben eine runde Sache wird, haben die Vereine einen großen Anteil.
„Die Idee, gemeinsam etwas für die Region zu tun, lebt von der Begeisterung der Teilnehmer“, sagte Bad Breisigs Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, diesjährige Vorsitzende des Verbundes Rhein-Meile-Aktiv, bei der Eröffnung des Marktes auf dem Sinziger Kirchplatz. Dem konnten Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl und Sinzigs Stadtchef Andreas Geron nur beipflichten und bekundeten den Willen, freundschaftlich und wirtschaftlich aufeinander zuzugehen. „Die Gemütlichkeit hier ist echt, weil es Menschen von hier sind, die für sie sorgen“, sagte Geron, der den Rheinmeilen-Markt als echte Alternative zu den eng gedrängten Getümmeln der Weihnachtsmärkte größerer Städte sieht. Die Sinziger Turmbläser gaben vom Rathausbalkon ein stimmungsvolles Konzert über dem schön illuminierten Hüttenrund vor der Sinziger St. Peter-Kirche.
Der Nikolaus stattete dem Weihnachtsmarkt in Bad Breisig einen Besuch ab.
Um ihre Kassen zu füllen, hatten die Vereine sich allerhand einfallen lassen. So bot etwa die Jugendabteilung der SG Westum Winterpunsch und Waffeln an, die St. Sebastianer maritime Köstlichkeiten, die Stadtsoldaten hatten alle erdenklichen Plätzchen gebacken, der Tierschutzverein eine Tombola und nette Handarbeiten im Angebot, die Magic Majorettes Zimtschnecken und Würstchen und der TV 08 Gulasch- oder Kürbissuppe, um die Sanierung ihres Stadionkopfes voran zu treiben. Zudem hatte TV-Vorsitzende Waltraut Thormann hierfür erneut das ganze Jahr über gestrickt.
„Wir sind sehr zufrieden – das Wetter spielt ja auch mit“, sagten Gisela und Sibille Schmitz vom Verein „Ein Herz für Pundo“, die ebenfalls mit ihren Strickereien ihr Hilfsprojekt in Kenia finanzieren. Mit der neuen Beleuchtung „Sternenzauber“ hat sich die Barbarossastadt in einen echten Hingucker verwandelt. Erstmals wurde am Sonntag eine Rodelbahn auf dem Brunnenplatz installiert, die für viel Spaß sorgte. Für Reiner Friedsam, den Vorsitzenden der Aktivgemeinschaft waren die letzten Wochen der Vorbereitung ein strammes Programm. „Aber es hat sich gelohnt“, sagte er zufrieden.
Auch beim Nikolausmarkt in Remagen waren nur zufriedene Gesichter zu sehen. Vor und hinter dem Rathaus sorgt der Verein „Wir helfen“ mit ihrem hübsch arrangierten mittelalterlichen Markt seit einigen Jahren für einen Publikumsmagneten. Zum ersten Mal prangte eine echte kirgisische Jurte auf dem Platz, Strohschüttungen Feuerschalen- und -körbe sorgten für Gemütlichkeit. In der Kulturwerkstatt boten Vereine und Privatleute ihre kreativen Produkte, wie Pappmaschee-Figuren, Filz- und Wollspinnereien, Nähereien oder auch Hübsches aus Bienenwachs an. In einem großen Badehaus-Zelt mit Taverne ließen es sich die Gäste wohl ergehen.
Mittelalterlich ging es in Bad Breisig zu.
Auch in Remagen waren Vereine und Institutionen am Zug. So hatte etwa die DLRG ihr legendäres opulentes Kuchenbüffet aufgebaut und die Schülerfirmen des Gymnasiums Nonnenwerth generierten für die Entwicklung ihres multifunktionalen Stifts oder die Herstellung nachhaltiger Mode Geld mit Kuchenverkauf.
Während in Remagen mittelalterliche Musik und Weihnachtskonzertchen, etwa mit Frank von Häfens Musikschule, ertönten, gaben sich beim Weihnachtsmarkt in Bad Breisig Chris Knabe und Raimund Milker die Ehre. In dem kleinen Hüttenrund ließ es sich bei diversen flüssigen und nahrhaften Köstlichkeiten gut in Vorweihnachtsstimmung bringen.
Was bei allen drei Märkten immer wieder von den Standbetreibern zu hören war: Die Menschen suchen gezielt die Anbieter auf, bei denen sie in den Vorjahren das ein oder andere hübsche Teil erstanden hatten.