„Mehr als drei Monate wartet man in Wassenach auf die am 14. März anlässlich einer Gemeinderatssitzung zugesagten Bürgerinformation zum geplanten Funkturm am Veitskopf“, kritisiert die Gruppe in einem Schreiben an die RZ. Und weiter: „Da sich der Gemeinderat bisher nicht in der Lage sah, die Wassenacher Bürger zu informieren – es fehle immer noch an Auskünften seitens der Betreiber des Turms –, hat sich eine Einwohnergruppe um entsprechende Informationen bemüht.“ Es handelt sich der Bürgergruppe zufolge um die Lizenzinhaber der 450-MHz-Frequenz, die 450-MHz GmbH sowie Bonn Netz GmbH. Zum Einsatz kommen soll die LTE-Funktechnologie (5G), die jedoch – anders als beim Mobilfunk von Telekom, Vodafone oder O2 – die 450-Mega-Hertz-Frequenz nutzt.
Elektrosmog befürchtet
Das Problem sieht die Bürgergruppe darin, dass diese Frequenz über eine große Reichweite verfüge und mühelos dicke Mauern durchdringen könne. „Der konkrete Nutzen für den Bürger im Vergleich zum bisherigen System erschließt sich uns bisher nicht“, so die Bürgergruppe. Und weiter: „Wir bekommen sozusagen Elektrosmog frei Haus, ohne dass wir uns dagegen wehren können.“ Der Katastrophenschutz dürfe diese Frequenz ebenfalls benutzen, allerdings laut Lizenzvertrag nur nachrangig. Was dies konkret bedeute, sei bisher nicht klar.
„Wir befürchten vielmehr erhebliche gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere oder geschwächte Menschen.“
Die Bürgergruppe Funkturm
„Wir befürchten vielmehr erhebliche gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere oder geschwächte Menschen. Wir berufen uns hierbei auf Aussagen von Physikern und Radiologen die vor den frequenzbereichsspezifischen Energieübertragungen auf biologische Systeme warnen. Nicht zuletzt befürchten wir einen erheblichen Eingriff in die Landschaft des Wald- und Wandergebiets am Veitskopf“, so die Bürgergruppe.
Bürgergruppe will anderen Standort
Sie befürchtet, dass Vögel ihre Brut verlassen, Zugvögel und Bienen ihre Orientierung verlieren und Bäume im Wachstum beeinträchtigt werden. Deshalb rät die Bürgergruppe Funkturm, dringend einen anderen Standort zu suchen, der mehrere Kilometer von der Wohnbebauung entfernt liegt. „Dies dürfte im Umkreis von zehn Kilometern und mehr um Wassenach ohne Weiteres möglich sein“, findet sie. Obwohl sich das Areal innerhalb eines Naturschutzgebiets befinde, will der Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel sein Gelände dort zur Verfügung stellen, das vom Naturschutz ausgenommen sei, kritisiert die Bürgergruppe.
Am 7. Juni hat sie einen Einwohnerantrag gestellt der den Gemeinderat auffordert, der Errichtung eines solchen Funkturms am Veitskopf nicht zuzustimmen. Der Wassenacher Gemeinderat hat nun drei Monate Zeit, eine Entscheidung zu treffen. red