Mit 699.498 Euro hat das Abwasserwerk zwar ein ordentliches Minus aufzuweisen, das aber unter den gegebenen Umständen noch erträglich ist. Wie Gregor Sebastian von der FWG feststellte, sei das nur gelungen, weil ein durch die Flut bedingter Rückgang der Abwassermenge von 230.000 Kubikmetern zu verzeichnen war, obwohl auch die bei der Kläranlage in Sinzig zu verzeichnenden Schäden die Abwasserentsorgung belasten.
Fehlende Gastronomie und Hotellerie Ursache für das geringere Abwasseraufkommen
Für Werner Schüller (CDU) ist auch der Wegzug von Bürgern sowie die vollkommen fehlende Gastronomie und Hotellerie ein Teil der Ursache für das geringere Abwasseraufkommen. Erfreulich sei, dass der Fehlbetrag dank guter wirtschaftlicher Ergebnisse der Vorjahre aus den allgemeinen Rücklagen abgedeckt werden kann und dadurch die Schmutzwassergebühren mit 1,75 Euro je Kubikmeter unverändert bleiben.
Der überwiegende Teil des Trinkwassers wurde auch im Katastrophenjahr 2021 aus eigenen Brunnen gefördert.
Klaus Kniel (CDU)
Besser sieht die Abrechnung beim Wasserwerk aus. Hier konnte sogar noch ein Plus von 167.653 Euro verbucht werden, obwohl es auch hier durch die Zerstörung des Leitungsnetzes erhebliche Versorgungsschwierigkeiten gab und sogar noch eine Konzessionsabgabe von 345.013 Euro an die Stadt gezahlt wurde. Nachdem beide Jahresabschlüsse durch eine Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft ausführlich geprüft wurden, hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag beide Abrechnungen einstimmig gebilligt.
Beschluss der fünfjährigen Wirtschaftspläne
Von allen Fraktionen gab es zuvor großes Lob für die Beschäftigten der Wasser- und Abwasserwerke für die ausgezeichnete Bewältigung des Krisenmanagements. „Das Bereitstellen des Lebensmittels Nummer eins, des Trinkwassers, für die Bürger unserer Stadt ist nach der Katastrophe Mitte 2021 in einem außerordentlichen Kraftakt vor dem Hintergrund der immensen Zerstörungen des Leitungssystems in bewundernswertem Tempo zumindest provisorisch wieder sichergestellt worden“, erklärte Klaus Kniel für die CDU-Fraktion. Für ihn war es wichtig zu erklären, dass entgegen anders lautender Presseerklärungen von Bündnis 90/Die Grünen auch im Katastrophenjahr 2021 der überwiegende Teil des Trinkwassers aus eigenen Brunnen gefördert worden sei.
Alle weiteren Redner, so Fritz Langenhorst (SPD), Rolf Deißler (FDP), Jürgen Lorenz (Wählergruppe), Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Grüne) und Martin Kallweit (AfD), schlossen sich dem Lob und Dank für die Beschäftigten der Wasser- und Abwasserwerke an.
Vom Stadtrat beschlossen wurden auch die fünfjährigen Wirtschaftspläne für die Jahre 2022 bis 2026. Darin festgelegt werden unter anderem beim Abwasserwerk die jeweils zu zahlenden Entgelte für Schmutzwasser (1,75 Euro pro Kubikmeter) und Niederschlagswasser (0,18 Euro pro Quadratmeter) sowie für die Beseitigung von Schmutzwasser aus geschlossenen Gruben (33,53 Euro pro Kubikmeter) und Fäkalschlamm (40,80 Euro). Auch dem Wirtschaftsplan für das Wasserwerk ist zu entnehmen, dass der Wasserpreis mit 1,87 Euro pro Kubikmeter für die Bürger unverändert bleibt.