Details zum Kurpark
Frischzellenkur für das Herz von Bad Neuenahr
Die Orangerie im Kurpark Bad Neuenahr wird auch weiterhin den Blick auf die Stadt freigeben.
Jochen Tarrach

Derzeit ist der Kurpark in Bad Neuenahr nach der Ahrflut nur provisorisch wieder hergestellt. In absehbarer Zeit will die Stadt ihre grüne Oase aber wieder in überarbeitetem Zustand präsentieren. Dazu liegt ein Konzept vor.

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Der Kurpark soll in rund 59 Wochen, beginnend im Oktober 2025, mit neuem Konzept wieder neu entstehen. Eingebettet in das städtische Umfeld und unter Beachtung des historischen Hintergrundes des Parks mit den Plänen von Lennè, soll der Kurpark wieder das werden, was er einmal war: Herz und Wohnzimmer der Kurstadt oder auch seine grüne Lunge.

Geschätzte Kosten: Fast 15 Millionen Euro

Allerdings: Gibt es wieder dramatisches Hochwasser, so ist der Kurpark zusätzlich als Retentionsfläche, also Überschwemmungsgebiet, vorgesehen. Bis voraussichtlich zur Jahresmitte 2027 sollen die Arbeiten dauern, um das bei der Flut im Juli 2021 arg ramponierte Vorzeigestück der Stadt wieder zu einem echten Glanzstück zu machen. Derzeit sind geschätzte Kosten von 14,8 Millionen Euro dafür eingeplant, die weitgehend aus dem Fluthilfefonds von Land und Bund sowie verschiedenen weiteren Hilfstöpfen getragen werden. Die Eigenmittel der Stadt halten sich dabei in Grenzen.

Bereits die provisorische Herrichtung des Parks direkt nach der Flut hat gezeigt, wie wichtig eine grüne Oase mit hoher Aufenthaltsqualität und großer Veranstaltungsfläche für die Gesamtstadt ist. Die im Bau befindliche sogenannte Kurparkrandbebauung soll ebenfalls in der zweiten Hälfte 2027 fertig sein und das Kurparkensemble komplettieren.

Umgestaltet, freundlicher und erlebbar, wird zukünftig der Mühlenteich durch den Park fließen.
Jochen Tarrach

Die Entwurfsplanung der Förder Landschaftsarchitekten aus Essen für den überwiegend barrierefreien Park ist fertig. Der Stadtrat wird diese auf Vorschlag des Haupt- und Finanzausschusses wohl endgültig beschließen.

Mühlenteich soll erhalten bleiben

Die Blicke auf sich ziehen und den Blick auf die Stadt mit Rosenkranz- und Martin-Luther-Kirche noch attraktiver machen, das wird auch weiterhin die Orangerie am Ufer der Ahr. Sie hat schon so manches Hochwasser überlebt. Während die Kurgartenbrücke wenige Meter weiter beim großen Hochwasser einfach hinweg gespült wurde, steht die Orangerie noch immer, und das soll auch so bleiben.

Erhalten bleiben wird auch der Mühlenteich. Ganz früher hieß er Wiesenteich, der als künstlich angelegtes Gewässer offen durch den Kurpark verläuft. Allerdings soll dieser für die Besucher schöner ausgestaltet und erlebbar gemacht werden. Ob er nun beidseitig mit einem Schutzzaun versehen wird, hat der Stadtrat noch zu entscheiden (unsere Zeitung berichtete).

Die Reste der Maria-Hilf-Brücke werden weichen müssen. Im erneuten Hochwasserfall würden diese den Wasserabfluss behindern.
Jochen Tarrach

Vollkommen ausgedient hat dagegen die Stahlkonstruktion der einst südlich des Parks über die Ahr führenden Maria-Hilf-Brücke. Sie liegt noch zerschmettert am südlichen Parkende, muss aber jetzt weichen, da sie im Hochwasserfall den Wasserabfluss behindert.

Altbaumbestand ist echtes Pfund

Ein echtes Pfund bei der Neugestaltung ist natürlich der Altbaumbestand, der in seiner Anzahl fast ganz erhalten bleibt. Die starken Bäume haben die Wasserflut gut überstanden und können auch in Zukunft die Besucher erfreuen. Trotzdem müssen aus Sicherheits- und Wachstumsgründen 37 gefällt werden. Aber es kommen 92 neue, in Größe, Form und Farbe passende Gehölze hinzu, sodass insgesamt der Baumbestand von 310 vor der Flut auf zukünftig noch 295 Bäume sinkt.

Kunstwerke werden auch in Zukunft den Kurpark zum Erlebnis machen.
Jochen Tarrach

Neu eingebunden wird ein informativer Kräutergarten, der neben den Wegen in gemauerten Hochbeeten untergebracht werden soll. Als zentralen Punkt und sichtbares Erkennungsmerkmal wird es auch den großen historischen Springbrunnen umgeben von mobilen Blumenkästen auf der Veranstaltungsfläche in Sichtachse zur Orangerie wieder geben.

Springbrunnen wird versetzt

Allerdings wird er zum alten Springbrunnen hin um einige Meter versetzt neue Auferstehung feiern. Er soll bei größeren Veranstaltungen, wenn notwendig, abgedeckt werden, um dann ebenfalls als Veranstaltungsfläche dienen zu können. Die Blumenkästen werden dann einfach zur Seite gestellt.

Sitzterrassen sollen vom Kurpark aus das Erleben der Ahr besser möglich machen.
Jochen Tarrach

Natürlich wird der gesamte Park mit formschönem Mobiliar ausgestattet, für Dämmerung und Dunkelheit mit Leuchten versehen, heißt es. Auch die Wege werden durch einen trittsicheren Bodenbelag formschön gestaltet. Zu einem modernen Park gehört natürlich auch ein Vegetations- und Pflegekonzept sowie ein Besucherlenkungskonzept. All das wird es in Zukunft geben.

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