Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler weist Petition von Anliegern zurück
Friedrichstraße in Ahrweiler: Parkraum mit Verfallsdatum
An der Friedrichstraße sollen übergangsweise Parkplätze entstehen. Eine Petition von Anwohnern gegen diese Pläne wurde abgewiesen.
Jochen Tarrach

Ahrweiler. Die Petition von Anliegern der Friedrichstraße in Ahrweiler gegen die Einrichtung von temporären Parkplätzen entlang des Wallgrabens hat der Stadtrat zurückgewiesen. Gleichzeitig betonten die Kommunalpolitiker, dass das keine Dauerlösung sein soll.

Lesezeit 2 Minuten

An der Stelle, wo jetzt die Parkplätze entstehen sollen, war zwischen Durchbruch und Ahrtor rund um den Kanonenturm ein Jahr lang die sogenannte Pop-up-Mall aufgebaut. Nun sind die Buden und umgebauten Bauwagen wieder weg, und nicht wenige Bürger freuten sich darüber, dass dort bald wieder grüner Rasen und bunte Blumen einen weiteren Schritt zur alten Schönheit der Stadt beitragen werden. Nun aber soll dort ein großer Parkplatz mit 46 Stellplätzen entstehen, um wenigstens einige Fahrzeuge aus den Fußgängerzonen im Mauerrund verbannen zu können (die RZ berichtete).

Parkplätze sind seit der Flut Mangelware

Parkplätze sind rar geworden, denn ehe die Tiefgarage am Markt und etliche andere Parkplätze wieder nutzbar sind, wird noch Zeit vergehen. Und genau so lange sollen die provisorischen Parkplätze Abhilfe schaffen. „Im Vergleich zu 794 Parkplätzen vor der Flut gibt derzeit nur noch 378 Parkplätze im Altstadtbereich“, so die Stadtverwaltung.

Doch Provisorien sind im Allgemeinen sehr zählebig und so sind nicht alle Bürger vom neuen Parkplatz begeistert. Sie befürchten, dass hier für mehrere Jahre – vielleicht sogar dauerhaft – Parkraum anstatt der seit vielen Jahren bestehenden Grünanlagen bleiben wird. Eine Anwohnerin vom Kanonenwall hatte Bürgermeister Guido Orthen eine entsprechende umfangreiche Petition übergeben und gleichzeitig eine Unterschriftensammlung gegen neue Parkplätze gestartet. Der Verlust der großen Grünfläche bedeute eine einschneidende Veränderung des Ortsbildes. Bei einer Nutzung als Parkplatzfläche über mehrere Jahre könne definitiv nicht mehr von einem Provisorium gesprochen werden.

Niemand kann sich städtebaulich vorstellen, dass dort dauerhaft ein Parkplatz eingerichtet wird. Es besteht keine Veranlassung, das zu befürchten.

Bürgermeister Guido Orthen

Am Montag nun beschäftigte sich der Stadtrat mit der Bürgerpetition. „Niemand kann sich städtebaulich vorstellen, dass dort dauerhaft ein Parkplatz eingerichtet wird. Es besteht keine Veranlassung, das zu befürchten“, so Bürgermeister Guido Orthen gleich zu Beginn der Debatte. „Provisorien müssen wir derzeit überall akzeptieren“, unterstützte Werner Kasel, Fraktionssprecher der SPD, den Bürgermeister. Auch alle anderen Fraktionssprecher wiesen die Befürchtung der Bürger zurück. „46 Stellplätze ersetzen nicht die 224 Plätze in der Tiefgarage am Markt. Aber da sie nur zeitlich befristet sind, stimmen wir zu“, so auch Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Die Grünen).

Robert Schwerter-Stahl erklärte für die CDU, dass niemand ein Interesse daran habe, rund um den Kanonenturm längerfristig Parkplätze einzurichten. Schließlich einigte man sich auf folgende Beschlussfassung: „Der Stadtrat beschließt die Errichtung von provisorischen Stellplätzen entlang der Friedrichstraße. Mit Fertigstellung der Marktgarage sollen sie sofort zurückgebaut werden.“ Bei zwei Enthaltungen wurde das einstimmig beschlossen.

Von Jochen Tarrach

Top-News aus der Region