Einerseits kommt der Zweckverband, dem die Ortsgemeinden Kempenich, Spessart und Hohenleimbach angehören, einer schon länger erhobenen Forderung der Kommunalaufsicht nach, andererseits sind die Kosten für das Personal kontinuierlich gestiegen. Aber es gibt noch einen dritten Grund: Verstorbene aus dem Spessarter Ortsteil Wollscheid werden in Oberzissen beigesetzt. Und dort wurde die Gebührensatzung vor einiger Zeit geändert. Die dort geltenden Sätze wurden jetzt für Kempenich übernommen.
Gebührenanstieg ab dem 1. Januar 2023
Ab dem 1. Januar 2023 fallen folgende Gebühren an (in Klammern die bisherigen Sätze): bei Reihengrabstätten 210 (200) Euro bei Verstorbenen bis zum 5. Lebensjahr, 410 (400) Euro bei Erwachsenen, 410 (300) Euro für Urnenreihengräber, 1000 (700) Euro für pflegefreie Reihen- und 800 (500) Euro für pflegefreie Urnenreihengräber. Bei Wahlgräbern sieht es so aus: 820 (780) Euro für ein Einzelgrab, 1230 (1200) Euro für ein Tiefgrab, 820 (500) Euro für eine Grabstätte mit einer Urne, 1230 (900) Euro bei zwei Urnen, 1500 (1350) für pflegefreie Urnen-Doppelwahlgrabstätten. Für die Verlängerung des Nutzungsrechtes wurden die Sätze nur geringfügig um 5 oder 10 Euro angehoben.
Die Benutzung der Leichenhalle kostet 230 Euro bei Sarg- und 100 Euro bei Urnenbestattung. Die Verwaltungsgebühr wurde um 5 Euro auf jetzt 50 Euro reduziert. Für die Überlassung von Gräbern an Auswärtige wird es weiterhin Sondervereinbarungen geben. In die nunmehr beschlossene neue Friedhofssatzung wurde der Passus aufgenommen, dass Grabmale verboten sind, die mit Kinderarbeit hergestellt wurden.
Verbandsumlage wird erhoben
Die Verabschiedung des Haushalts des Friedhofszweckverbands für das Jahr 2022 hat sich verzögert, weil nach einer Begehung im September einige dringende Arbeiten zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit erledigt wurden. Dazu gehören: Sanierung des Treppenaufgangs (10.000 Euro), Trockenlegung der Friedhofskapelle sowie eine zweite Wasserentnahmemöglichkeit mit Wegfall des provisorischen Übergangs.
Im kommenden Jahr werden sich weitere Maßnahmen anschließen, so der Innenanstrich der Kapelle und die Neugestaltung des Vorplatzes zur Leichenhalle. Bereits angeschafft wurde ein neuer Sargwagen (2000 Euro). Die Kommunalaufsicht forderte die Erhebung einer Verbandsumlage. Dem kommt der Zweckverband nach, im Haushalt 2022 sind hierfür 25.000 Euro eingeplant, die entsprechend der Einwohnerzahl auf die drei beteiligten Kommunen aufgeteilt werden.
21.600 Euro Schulden
Der Ergebnishaushalt schließt dadurch mit einem Jahresüberschuss von knapp 15.500 Euro, der Finanzhaushalt mit einem positiven Saldo von 3400 Euro ab. Die Finanzierung der bisherigen Ausgaben für Treppe und Sargwagen erfolgt durch die eingehenden Grabnutzungsentgelte. Der Stand der liquiden Mittel beträgt unverändert 18.600 Euro, die Schulden liegen bei 21.600 Euro. Die Gebühren für die Leichenhalle wurden in Höhe von 2300 Euro (im Vorjahr 3000 Euro) und die Grabnutzungsentgelte wie im Vorjahr mit 15.000 Euro veranschlagt. Die Aufwendungen für die Sach- und Dienstleistungen belaufen sich auf knapp 24.000 Euro. Hierin sind Personalkostenerstattungen in Höhe von 12.000 Euro enthalten.
Laut VG-Bürgermeister Johannes Bell seien die Energiekosten nicht in dem Maße gewachsen, wie dies bei dem September-Ortstermin befürchtet wurde. Bei den Gebühren für Wasser lägen die Kosten nur um ein Fünftel höher.