Besucher müssen sich auch in der Saison 2021auf Einschränkungen einstellen
Freizeitbad Brohltal im Jahr 2021: Wann es wieder öffnen soll
Hinein ins erfrischende Nass: Das soll im Sommer wieder in der Freizeiteinrichtung zwischen Weibern und Kempenich möglich sein. Foto: Archiv Schneider
Hans-Josef Schneider

Kempenich/Weibern. Sommer 2020: Vor Betreten des Freizeitbads Brohltal müssen die Gäste die Maske aufsetzen, die Hände desinfizieren, sich wegen der Kontaktnachverfolgung registrieren lassen und natürlich Abstand halten. Im Becken darf nur im Kreis geschwommen werden. Die Besucher nahmen die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Regelungen in Kauf und trösteten sich damit, dass das alles spätestens in der Saison 2021 vorbei sein würde. Aber Pustekuchen.

Denn auch dieses Jahr wird es diese Einschränkungen geben müssen, wenn das Bad überhaupt wieder während der Sommermonate geöffnet werden kann. Die Zweckverbandsversammlung jedenfalls stellte schon einmal die Weichen dafür. Avisiert ist eine Eröffnung am Pfingstsamstag, 22. Mai. Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus. Denn zunächst war vorgesehen, nur in den Monaten Juli und August (Sommerferien in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen) den Badebetrieb zu ermöglichen. Dann wurde angeregt, den Zeitraum auf Juni zu erweitern. Die Ferien nach Pfingsten waren schließlich der Anlass, schon im Mai die Pforten zu öffnen. Das gilt aber nur, wenn das Wetter mitspielt. Nach dem 6. Juni, Ende der Pfingstferien, bis Anfang Juli soll bei angemessenen Witterungsbedingungen nur eine Nachmittagsnutzung möglich sein.

„2020 war kein schönes Jahr. Aber wir haben alle gemeinsam bewiesen, dass wir auch große Herausforderungen meistern können“, betonte Johannes Bell, Verbandsvorsteher und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal. „Das Betriebspersonal um Elke Becker hatte ein überzeugendes Hygienekonzept entwickelt und sehr gute Arbeit geleistet. Der Verwaltung sind keine Fälle einer Ansteckung durch den Besuch des Freizeitbades gemeldet oder bekannt geworden. Deshalb werden die Festlegungen aus dem Vorjahr übernommen“, erläuterte er.

Bei gleichbleibenden Auflagen ist aus wirtschaftlicher Sicht ein zweimonatiger Betrieb sichergestellt. Die jetzt beschlossene längere Öffnungszeit kann mit vorhandenen liquiden Mitteln in Höhe von 41.000 Euro finanziert werden, eventuell aber auch zu höheren Umlagen für die drei Träger führen, die nach dem jetzt geltenden Haushaltsplan bei 191.000 Euro liegen. Davon trägt die Verbandsgemeinde 115.000 Euro, die Ortsgemeinden Kempenich und Weibern jeweils 38.000 Euro. Nach dem Willen der Verantwortlichen soll es in diesem Sommer unbedingt wieder Schwimmunterricht geben. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Badeunfälle drastisch angestiegen, was größtenteils daran liege, dass vor allem Kinder keine Möglichkeit mehr besäßen, das Schwimmen zu erlernen, hieß es in der Versammlung.

2020 lief haushaltstechnisch besser als ursprünglich kalkuliert. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern lagen bei rund 13.000 Euro bei einem Ansatz von 10.000 Euro. Bei den Aufwendungen ergaben sich Einsparungen von knapp 10.000 Euro bei der Unterhaltung und Bewirtschaftung, von 62.000 Euro beim Personal. Die Ergebnisrechnung schließt daher mit einem Überschuss von mehr als 5000 Euro ab, und in der Finanzrechnung ergibt sich ein Plus von 17.000 Euro. Der Schuldenstand lag zum Jahresende 2020 bei 311.000 Euro.

Die Einnahmen- und Ausgabenansätze 2021 orientieren sich an den Rechnungsergebnissen des Vorjahrs. Im Ergebnishaushalt wird mit einem Überschuss von 6000 Euro gerechnet, im Finanzhaushalt liegt er bei 20.000 Euro. Bei den Eintrittsgeldern wird mit einem Betrag von 13.000 Euro gerechnet. Die Unterhaltungskosten belaufen sich auf 44.000 Euro, für die Bewirtschaftung werden 46.000 Euro gebraucht. Zusätzlich zu den laufenden Unterhaltungsmaßnahmen muss die Folie der Sprungtürme repariert, Filtermaterial ausgetauscht und kleinere Pflasterarbeiten vorgenommen werden. Die Ausgaben für die Personalgestellung werden mit 82.000 Euro kalkuliert. An Zinsen müssen knapp 8000 Euro und für die Tilgung 20.000 Euro gezahlt werden.

Vorgesehen ist, auf dem Gelände des Freibads eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Dafür ist ein Ansatz von 64.000 Euro berücksichtigt. Der Fachplanungsauftrag geht für 13.000 Euro an das Ingenieurbüro EUA-Pertz. Weiterhin sind für den Austausch der Duschpaneelen 6500 Euro und für die Dämmung von Bauteilen 500 Euro eingeplant. Zusätzlich werden 3000 Euro für ein Geländer an den Sprungtürmen und 5000 Euro für die Anschaffung eines Rasentraktors und Hochdruckreinigers vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt über eine notwendige Kreditaufnahme in Höhe von 78.500 Euro.

Durch Wildschweine verursachte Schäden werden von den Gemeindearbeitern aus Weibern und Kempenich beseitigt. Zu den zahlreichen Sponsoren und Förderern des Freizeitbades gesellte sich auch die Kreissparkasse mit einer Spende. Als neues Verbandsmitglied wurde Helmut Reuter aus Weibern verpflichtet. Er tritt die Nachfolge von Johannes Montermann an.

Von unserem Mitarbeiter Hans-Josef Schneider

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