Mit Ahrweiler, Remagen und dem Freizeitbad Brohltal können überhaupt nur drei Bäder öffnen, wenn es die Corona-Lage zulässt
Freibadsaison 2021 im Kreis Ahrweiler: Trübe Aussichten
Hans-Josef Schneider

Kreis Ahrweiler. Für viele wird es höchste Zeit, sich Gedanken über einen möglichen Sommerurlaub zu machen. Angesichts der immer noch nicht überwundenen Corona-Pandemie sollte nach Wunsch von Epidemiologen und Intensivmedizinern das Motto auch für den Sommer 2021 besser „Urlaub daheim“ lauten. Doch für all diejenigen, die als Freizeitmöglichkeit an heißen Sommertagen einen Besuch des Freibades ins Auge fassen, könnte es im Sommer 2021 richtig eng werden. Denn im gesamten Kreisgebiet werden – so es die Corona-Lage zulassen wird – überhaupt nur höchstens drei Freibäder öffnen. Und dort müssen die Besucher dann voraussichtlich wieder mit strengen Hygieneregeln und Besuchereinschränkungen rechnen.

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Kein echtes Freibadevergnügen ist für Bad Neuenahr in Sicht: Der Hallenbadtrakt des Twin, der Kombination aus Hallen- und Freibad, wird während der kommenden Monate abgerissen. Zwar soll das Freibadbecken in seiner heutigen Form erhalten bleiben, doch wäre in diesem Sommer unmittelbar neben der Abbruch- und Neubaustelle des Hallenbades an ein Badevergnügen nicht zu denken. Nach der Fertigstellung des neuen Hallenbades, die nach Angaben der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für das Jahr 2023 vorgesehen ist, wird die Liegewiese rund um das Freibad neu gestaltet. Die Planungen hierzu sind fast fertig und sollen bald in den städtischen Gremien vorgestellt und beraten werden. Zum Glück für die Kreisstädter gibt es ja noch das kleine Freibad in Ahrweiler.

Auch wenn es in privater Trägerschaft ist, muss das Freibad in Ahrweiler laut Rahmenvertrag mit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler an mindestens 120 Tagen im Jahr geöffnet haben – in diesem Jahr natürlich vorbehaltlich der möglichen Corona-Beschränkungen. Elmar Scholzen, Pächter des Ahrweiler Freibades, bestätigte dann auch auf Anfrage der Rhein-Zeitung, dass in diesen Tagen die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme laufen. „Wir planen jetzt erst einmal so, dass wir Anfang Juni öffnen könnten, und zwar mit den Hygienevorschriften, die sich schon im vergangenen Sommer bewährt haben.“

Auch am Rhein bereitet man sich auf die Freibadesaison vor. Ohne Corona hätte das Freizeitbad Remagen an diesem Wochenende seine Türen für die Besucher geöffnet. Doch in Zeiten der noch geltenden Corona-Notbremse ist der Eröffnungstermin nun erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben worden. „Die Vorbereitungen im Bad laufen bereits seit Wochen“, erklärt der stellvertretende Büroleiter der Stadtverwaltung Remagen, Marc Göttlicher, auf Anfrage. „Derzeit werden nach und nach die Becken gereinigt. Anschließend werden sie gefüllt und beprobt, sodass wir voraussichtlich Ende Mai mit dem Badebetrieb starten könnten.“ Ob das dann auch möglich ist, steht zwar noch in den Sternen, aber: „Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir die Badesaison im Juni oder Juli einleiten können“, so Göttlicher. Im Wesentlichen sollen dann auch die gleichen Hygiene- und Besuchsvorschriften wie im vergangenen Sommer gelten. Allerdings will man einen weiteren Eingang öffnen, um das „Nadelöhr“ im Eingangsbereich zu entzerren. Auch will man in Remagen ein Onlineticketsystem einführen. Die Buchung eines Schwimmbadbesuchs könnte damit vorab online erfolgen, und damit lange Warteschlagen am Eingang weitgehend vermieden werden. Freuen können sich die Freibadbesucher in Remagen dann auf einen neu gestaltetet Kioskbereich mit neuem Pächter und neuem Angebot sowie eine sanierte Wasserrutsche.

Auch im Freizeitbad Brohltal zwischen Kempenich und Weibern stehen die Signale auf grün. Schon früh hat der Zweckverband die Weichen für die Badesaison 2021 gestellt. Dem Wunsch von Bademeisterin Elke Becker folgend, wurde auch schon ein Eröffnungstermin festgelegt: Wegen der zusätzlichen Pfingstschulferien wurde der 22. Mai (Pfingstsamstag) gewählt. Dieser Termin ist aber nur zu halten, wenn das Wetter mitspielt und die aktuellen Corona-Bestimmungen dies zulassen.

Ohne Einschränkungen wird auch der Freibadbesuch im Brohltal nicht möglich sein. Bewährt haben sich dort der Zweischichtbetrieb und dass sich die Besucher online anmelden und registrieren konnten, um die Wartezeiten beim Einlass zu verkürzen. Ob dies weiterhin mit der hierzu verwendeten App geschehen wird, oder ob man auf die neue Luca-App setzt, wird noch geprüft. Eines soll auf jeden Fall gewährleistet sein: Angemeldete Besucher müssen sich zeitnah informieren können, ob die höchstzulässige Besucherzahl erreicht ist. Hierdurch können unnötige Anfahrten vermieden werden. Anders als im Vorjahr soll auch wieder das Planschbecken benutzbar sein. Nach dem Willen der Verantwortlichen soll es in diesem Sommer auch wieder Schwimmunterricht geben, sofern die geltenden Bestimmungen dies zulassen.

Davon kann man in Bad Bodendorf nur träumen: Das bei seinen Fans besonders beliebte Nostalgiethermalfreibad wird wie schon im Vorjahr geschlossen bleiben. Schuld daran sind dringend notwendige Investitionen in die Technik des Bades, ohne die das Kreisgesundheitsamt kein grünes Licht für eine Eröffnung gibt. 2,7 Millionen Euro sind dafür laut Fachplaner notwendig, aber lediglich 2,1 Millionen Euro hat der Stadtrat bewilligt. Es erscheint wenig wahrscheinlich, dass noch in diesem Jahr das fehlende Geld zusammenkommt und die Arbeiten abgeschlossen werden können. Vor 2022 wird das Thermalfreibad Bad Bodendorf nicht öffnen.

Von unserem Redakteur Christian Koniecki und Mitarbeiter Hans-Josef Schneider

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