Bürgermeisterwahl im Mai
Fraktionen möchten Sinziger zum Urnengang motivieren
Ungewöhnlich hoch war die Beteiligung der Wahlberechtigten an der Bürgermeisterwahl im September 2017. Mehr als 70 Prozent gaben ihre Stimme ab.
Hauke-Christian Dittrich. picture alliance/dpa

Alle acht Jahre wird in Sinzig der Bürgermeister gewählt. Was aber kann die Lokalpolitik tun, um eine möglichst hohe Beteiligung am Votum zu erreichen? Unsere Zeitung hat bei den Fraktionen im Stadtrat nachgefragt. 

Wie können mehr Wähler dazu bewegt werden, zur Bürgermeisterwahl am 18. Mai in Sinzig ihr Kreuzchen zu machen? Die Fraktionen im Stadtrat haben dafür ihre eigenen Strategien und Ideen.

„Es ist sehr wichtig, wenn die Wähler mit einer hohen Wahlbeteiligung ein klares Votum abgeben.“
CDU-Fraktionschef Franz Hermann Deres

„Wir sprechen derzeit und bis zum 18. Mai viele Bürger an und werden auch vor der Wahl noch mal einen Wahlaufruf starten. Aber ich vertraue auch auf das hohe Interesse der Bürgerinnen und Bürger in allen Stadtteilen“, so CDU-Fraktionschef Franz Hermann Deres. „Es ist sehr wichtig, wenn die Wähler mit einer hohen Wahlbeteiligung ein klares Votum abgeben. Dann gibt es auch im Nachhinein keine Diskussionen über das Ergebnis.“

„Mit seiner Stimme bestimmt jeder von uns mit über die künftige Entwicklung direkt vor der eigenen Haustüre.“
FWG-Fraktionsvorsitzender Reiner Friedsam
Bürgermeisterkandidat Alexander Albrecht (FWG)
Jessica Janssen

FWG-Fraktionsvorsitzender Reiner Friedsam sieht einen Schlüssel zu einer höheren Wahlbeteiligung in der Schaffung eines stärkeren Zugehörigkeitsgefühls der Bürger von Sinzig und den Ortsteilen für ihre Stadt. „In den kommenden acht Jahren steht die Stadt vor großen Anforderungen. Wichtige Maßnahmen beispielsweise zur Sicherheit und der Daseinsfürsorge müssen nun zügig für alle Bewohner umgesetzt werden. Mit seiner Stimme bestimmt jeder von uns mit über die künftige Entwicklung direkt vor der eigenen Haustüre.“

„Wer wählen geht, setzt auch ein Zeichen für Demokratie und gibt der Sinziger Zukunft eine wichtige Stimme.“
SPD-Fraktionssprecher Hartmut Tann

An ihren Infoständen werbe die SPD in Sinzig regelmäßig für eine Beteiligung an den Wahlen und mache deren Bedeutung klar, so deren Fraktionssprecher Hartmut Tann. „Nach unserer Erfahrung sind direkte Wahlaufrufe und Haustürkampagnen hilfreich, insbesondere auch im Bürgermeister-Wahlkampf.“

Ferner würden die Genossen in Sinzig in ihren Flyern regelmäßig zur Wahl aufrufen und darin gegebenenfalls auch das Wahlsystem erklären. „Die SPD hat am Wahltag früh morgens auch schon Türanhänger mit Wahlaufruf verteilt“, berichtet Tann. Er betont: „Der Einfluss der eigenen Stimme auf das Ergebnis ist bei Wahlen auf kommunaler Ebene am größten. Die beiden Kandidaten setzen unterschiedliche Schwerpunkte für eine Amtsführung, die Wählenden haben also die Möglichkeit zur Richtungsentscheidung und zur Mitbestimmung. Wer wählen geht, setzt auch ein Zeichen für Demokratie und gibt der Sinziger Zukunft eine wichtige Stimme.“

„Wir werden unsere Möglichkeiten nutzen, um alle Sinzigerinnen und Sinziger zur Wahl aufzurufen. Gerade diesmal ist es eine sehr wichtige Entscheidung.“
Hardy Rehmann, Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen

Mehr Werbung zur Wahl und mehr Information über die Bedeutung der Aufgabe eines Bürgermeisters könnten eventuell dabei helfen, die Wahlbeteiligung zu verbessern. Das vermutet Hardy Rehmann, Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen. „Wir werden unsere Möglichkeiten nutzen, um alle Sinzigerinnen und Sinziger zur Wahl aufzurufen. Gerade diesmal ist es eine sehr wichtige Entscheidung.“

Bürgermeisterkandidat Andreas Geron (parteilos)
Christoph Geron

Viele wichtige Hebel zum Wiederaufbau, zu erneuerbaren Energien und zum Hochwasserschutz seien in den vergangenen Jahren umgelegt worden. Jetzt gehe es darum, diese Entscheidungen auch konsequent umzusetzen. „Die Sinzigerinnen und Sinziger sollten sich deshalb bei ihrer Entscheidung fragen, welcher der beiden Kandidaten hierfür die bessere Qualifikation und die größere Berufserfahrung mitbringt.“

„Wer nicht wählt, überlässt anderen die Richtung – wer wählt, übernimmt Verantwortung für Sinzig.“
FDP-Fraktionssprecher Martin Thormann

Um die Wahlbeteiligung zu steigern, hat die FDP laut Fraktionssprecher Martin Thormann mehrere Ideen: „Kandidatinnen und Kandidaten sollen klar zeigen, wofür sie stehen und was sie für Sinzig erreichen wollen. Bessere Nutzung von Internet und sozialen Medien, damit besonders junge Menschen leichter Informationen finden und mitreden können. Neue Wege beim Wählen ermöglichen: In Zukunft sollte es auch möglich sein, sicher online zu wählen. Ein modernes Wahlrecht muss zu unserem heutigen Leben passen“, so Thormann.

Darüber hinaus brauche es eine stärkere politische Bildung. „Wir sollten schon in unseren Schulen wieder mehr Lust auf Demokratie und politische Diskussionen wecken“, so Thormann. Politisches Interesse entstehe nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch zu Hause. „ Eltern können und sollten mit ihren Kindern wieder häufiger über das sprechen, was vor der eigenen Haustür passiert – am Küchentisch, auf dem Schulweg, im Alltag. U nser Appell: Gehen Sie am 18. Mai wählen. Entscheiden Sie mit, wie sich unsere Stadt in den nächsten Jahren entwickelt. Wer nicht wählt, überlässt anderen die Richtung – wer wählt, übernimmt Verantwortung für Sinzig.“

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