Wer ein Ehrenamt ausübt, der sollte Spaß dabei haben. So wie Florian Müller, der ein Jahr nach seiner Wahl zum Ortsbürgermeister von Weibern nichts an seiner Freude am Amt eingebüßt hat. „Es ist genau so gekommen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Klima im Gemeinderat ist bestens, die jungen Mandatsträger sind engagiert, wir profitieren vom Sachverstand der Fachleute und kommen, so wie ich das von meiner ehrenamtlichen Arbeit im TuS Weibern gewohnt bin, immer zu einer Lösung, die auch von allen mitgetragen wird. Da spielen parteipolitische Überlegungen kaum eine Rolle. In der Sache kommt es schon zu Diskussionen, aber wir gehen nie im Streit auseinander“, berichtet der 55-Jährige, der sich seinerzeit bei der Wahl gegen Karl Gundert durchgesetzt hatte.

Viel Erfahrung aus Engagement im Sportverein
Er ging nicht unvorbereitet in seine erste Legislaturperiode. „Ich habe als Ratsmitglied einiges lernen können und ich durfte mir sicher sein, dass vor allem in der Anfangszeit sowohl mein Vorgänger Gundert als auch die VG-Verwaltung auf alle meine Nachfragen eine passende Antwort hatten“, berichtet Müller. „Sehr geholfen haben mir aber auch die durch mein ehrenamtliches Engagement beim Sportverein gewonnenen Erfahrungen. Seit 1988 habe ich Nachwuchsmannschaften trainiert, war Jugendpressewart, Abteilungsleiter und Vorstandsmitglied. Als Geschäftsführer war ich verantwortlich für die Organisation des Spielbetriebs. Dieses Amt habe ich jedoch wie angekündigt aus Zeitgründen aufgeben müssen.“

„ Es wird nach meiner Auffassung zu viel verwaltet und geredet, aber zu wenig zugepackt.“
Florian Müller
Der neue „Erste Bürger“ von Weibern ist auch beruflich eng verwachsen mit seinem Heimatort. Als gelernter Steinmetz hat er sich selbstständig gemacht. „Die Jahrhunderte alte Steinmetztradition von Weibern , die Pflege handwerklicher Tradition und Offenheit für moderne Formen und Materialien liegen mir am Herzen. Als Unternehmer habe ich gelernt, dass man auch mal etwas riskieren und neue Wege gehen muss. Das fehlt mir ein wenig in der Kommunalpolitik. Es wird nach meiner Auffassung zu viel verwaltet und geredet, aber zu wenig zugepackt.“

Fehlende Gastronomie in Weibern ist ein Problem
Revolutionäre Verschiebungen in der Gemeindepolitik hat es bis dato unter Florian Müller nicht gegeben. Schwer zu schaffen macht die Lücke, die durch fehlende Gastronomie entstanden ist. „Das wirkt sich stark auf den Tourismus aus. Vorbei ist die Zeit, als Busladungen durch die Steinbrüche geführt wurden“, bedauert Müller.
Es gibt aber auch Fortschritte. In Kürze wird ganz Weibern mit schnellem Internet versorgt sein, die Talaue wurde durch Skulpturen des Künstlers Georg Ahrens aufgewertet, die Frohntalstraße ist saniert, als Nächstes sind Schul- und Konnstraße dran. Die Gruppe Weibern packt an und unterstützt die Gemeindearbeiter bei Pflegemaßnahmen.

„Zu schaffen machen uns der Gemeindewald und die energetische Sanierung der Robert-Wolff-Halle. Bei diesem Millionenprojekt hoffen wir auf großzügige Förderung, die nötigen Beschlüsse sind gefasst, damit wir nach einer Bewilligung sofort mit der Realisierung beginnen können“, so Müller.