Der Stadt Remagen drohen in näherer Zukunft möglicherweise weitere große Investitionsausgaben. Seit geraumer Zeit bemüht man sich, die Feuerwehrgerätehäuser im Stadtgebiet zu ertüchtigen und auf einen aktuellen Stand zu bringen. Dazu wurde schon im vergangenen Jahr unter anderem ein umfangreicher Feuerwehrbedarfsplan erstellt (die RZ berichtete). Nun stellte Marcel Hommen vom Sachverständigenbüro Defensio Ignis in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die Ergebnisse einer Begutachtung sämtlicher Feuerwehrgerätehäuser vor – und die fiel wenig schmeichelhaft aus.
Umkleiden fehlen, Duschen sowieso
In der Betrachtung des Fachbüros wurden unter anderem die aktuell gültigen Vorschriften in Sachen Arbeitsschutz, Unfallverhütung und Brandschutz angewendet. Im Ergebnis besteht für alle Feuerwehrgerätehäuser Handlungsbedarf – mehr oder weniger akut. „Mit diesen Problemen sind sie nicht allein“, versuchte der Gutachter ein wenig zu beruhigen. „In beinahe allen Kommunen stammt ein Großteil der Feuerwehrgerätehäuser aus den 60er- bis 80er-Jahren. Und damit erfüllen sie nicht die heute anzuwendenden Voraussetzungen.“
So fehlt es etwa an separaten Umkleideräumen, erst recht an zwei nach Geschlechtern getrennten Umkleiden. Auch Duschen, natürlich ebenfalls nach Geschlechtern getrennt, gehören im Gegensatz zu früheren Zeiten zu den Anforderungen an solche Gerätehäuser. Ausreichend große Lagerräume sind gefordert, damit Materialien nicht zwischen oder hinter den Einsatzfahrzeugen abgestellt werden. Und die Verkehrsflächen müssen ausreichend dimensioniert sein, damit die Einsatzkräfte ihre Fahrzeuge schnell und gefahrlos erreichen können.
Genug Parkflächen für die Feuerwehrleute?
Auch für den Außenbereich gibt es Anforderungen, die längst nicht überall erfüllt sind. Das geht mit einer ausreichenden Beleuchtung vor den Fahrzeughallen los und reicht bis zu genügend großen und jederzeit zugänglichen Parkflächen, damit die Einsatzkräfte ihre Autos auch am Gerätehaus abstellen können.
Ob die geforderten Voraussetzungen überhaupt an den bestehenden Standorten der Gerätehäuser umgesetzt werden können, ist nun die große Frage. Klar – und das schon seit Langem – ist: Das kleinste Gerätehaus in Rolandswerth platzt schon jetzt aus allen Nähten und bietet keinen Raum für Erweiterungen. In diesem Fall hat man sich bereits auf die Suche nach einem möglichen Standort für einen Neubau gemacht.
Neue Pläne sind gefragt
Für die anderen Standorte schlägt der Gutachter vor, dass sich in einem nächsten Schritt ein Architekt damit beschäftigen sollte, ob die vielfältigen Anforderungen mit Um- und Anbauten erfüllt werden können, oder ob etwa aus Platzmangel weitere Neubauten notwendig werden. Zum weiteren Vorgehen schlug Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos) vor, dass jetzt zunächst ein Arbeitskreis gegründet werden soll, in dem Vertreter der Stadtratsfraktionen, der Verwaltung und der Feuerwehr die nächsten Schritte einleiten.