Kreis Ahrweiler
Europawahl: AfD wird drittstärkste Kraft im Kreis Ahrweiler
Im Kreishaus in Ahrweiler lief am Sonntagabend die Auszählung der Briefwahl zur Europawahl.
Hans-Jürgen Vollrath

Rund 500 Millionen Europäer in 27 Mitgliedsstaaten wählten ihre Vertreter in einem Europa, das vor zahlreichen Herausforderungen steht: Klimakrise, Migration, Inflation, der Krieg in der Ukraine. 100.797 Wahlberechtigte sind es im Kreis Ahrweiler. Sie haben die AfD bei einer Wahlbeteiligung von 67,1 Prozent zur drittstärksten Partei gemacht.

Die Führungsposition behält im Kreis Ahrweiler die CDU, wenn es um Europa geht. Mit 38,2 Prozent hat sie gegenüber 2019 (37,1 Prozent) noch etwas zugelegt. Die SPD kommt auf 13,9 Prozent. 2019 lag sie noch bei 16,4 Prozent. Starke Verluste mussten die Grünen hinnehmen. Von 18,1 Prozent sind sie auf 10,2 Prozent abgerutscht und liegen knapp hinter der AfD, die 10,5 Prozent einfuhr. Die FDP landete bei 7 Prozent und die Freien Wähler bei 5 Prozent. Und das Bündnis Sahra Wagenknecht hat im Kreis Ahrweiler Sympathien bei 4 Prozent der Wähler, während die Linke es nur auf 1,4 Prozent schaffte.

Erste Ergebnisse gegen 18.30 Uhr

Die ersten Ergebnisse aus dem Kreis Ahrweiler für die Europawahl liefen bereits kurz nach Schließung der Wahllokale ein, und zwar aus vier von insgesamt 187 Wahllokalen im Kreis, die alle in der VG Adenau liegen und bereits den Aufwärtstrend der AfD andeuteten. Auch der erste Querschnitt mit Ergebnissen aus 18 von 187 Wahllokalen zur Europawahl aus den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, Remagen, aus dem Brohltal und aus Bad Breisig gab zu denken. Danach lag die AfD sogar bei 14,8 Prozent. Es schien so, als sei sie auf dem Weg, sich bei der Europawahl zur zweitstärksten Kraft hinter der CDU zu etablieren. Doch im Laufe des Abends regulierte sich dieser Trend. Die SPD holte wieder auf und konnte einen Vorsprung vor der AfD erzielen.

Kaum Politiker im Kreishaus

Der Spitzenkandidat der AfD, Martin Kallweitt, war zur spärlich besuchten Wahlparty ins Kreishaus nach Ahrweiler gekommen, um hier die Ergebnisse seiner Partei zu sichten. Politiker anderer Parteien, die kurz in Kreishaus vorbeischauten und eher das Ergebnis der Wahlen zum Kreistag im Blick hatten, äußerten sich nur verhalten zur Europawahl.

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