In der Zeit von 16 bis 19 Uhr können sich Schnäppchenjäger sowohl auf dem 1500 Quadratmeter großen Außengelände als auch in der 1000 Quadratmeter großen Halle selbst auf die Suche nach Kuriosem, alten Schätzchen, Designobjekten, Tonträgern und Secondhandware begeben. „Jeder, der selbst verkaufen möchte, kann mitmachen, wenn er die Standgebühr von insgesamt 15 Euro bezahlt und keine Neuware anbietet“, sagt Rainer Adolph, der mit seinem Partner Sven Pörzgen hierzu einlädt.
Der Nachtflohmarkt ergänzt das Angebot freitags und samstags, wenn die Trödler den Außenbereich nutzen. Zusätzlich gibt es an acht Sonntagen im Jahr einen Flohmarkt. In der Halle sind es derzeit zwölf feste Händler, die dort ihre Waren anbieten. Dazu zählt auch Alex B., der zwar Kunst studiert hat, aber trödelt, seit er einen Führerschein hat. Rita Juchem, die gute Seele der Händler, die für jeden immer ein Lächeln und ein liebes Wort hat, ist bereits seit elf Jahren im Trödelmetier. Gerd Baunachs Konterfei hängt derzeit überlebensgroß als Andernacher Original in der dortigen Stadtgalerie. In zwei Jahren wird er 80 Jahre alt, trödelt seit 45 Jahren und hatte früher die Andernacher Kultkneipe Panoptikum und den Blueskeller. Demnächst wird er sich mit einem eigenen Laden in der Andernacher Fußgängerzone selbstständig machen. Sven Pörzgen, der unter anderem das Sinziger Bootshaus führt, hat ebenfalls seine Leidenschaft für alte Schätzchen entdeckt und tat sich vor einigen Monaten mit Rainer Adolphs zusammen. Adolphs ist gelernter Koch, sattelte vor elf Jahren um und entdeckte für sich die Trödelei und Haushaltsauflösungen als neues Betätigungsfeld.
Sich mit der Geschichte der einzelnen Objekte zu beschäftigen, das Wissen immer mehr weiterzuentwickeln und dabei täglich Neues zu lernen, ist für die Trödler ebenso reizvoll wie die Gespräche mit den Menschen, die die Trödelhalle besuchen. „Es kommen sehr viele nette Kontakte zustande. Da wird es nie langweilig“, meint Adolphs. Genau das ist es neben der Chance, etwas Besonderes zu ergattern, was auch die Besucher der ehemaligen Glasfabrik an den Wochenenden in die Goldene Meile zieht, wo noch vier weitere Trödelläden ihren Platz gefunden haben. „Der Ort hier ist zu einem beliebten Treffpunkt geworden auch für Gäste aus Nordrhein-Westfalen oder für ältere Menschen, die gerne ihre Erinnerungen austauschen, wenn sie das eine oder andere Objekt in ihren Händen halten“, bestätigt Sven Pörzgen.
Er verweist zudem auf zwei weitere Termine: Am Sonntag, 7. Juli, findet auf dem Außengelände ein von der Interessengemeinschaft Oldtimer Rhein-Ahr organisiertes Treffen der VW-Oldtimer-Besitzer samt ihrer Gefährte statt. Am Samstag, 24. August, veranstaltet „Classic Cars & Pommes“ ein weiteres Oldtimer- und Youngtimer-Treffen.