Aus einer Vision wird Wirklichkeit: Integratives Mehrgenerationenquartier geht in die Bauphase
Erster Spatenstich: Ein Haus für alle
Sie setzten den ersten Spatenstich für das Integrative Mehrgenerationen-Quartier (von links): Milan Kacavenda von der ausführenden Baufirma, Bürgermeister Guido Orthen, Melissa Henne von Bethel regional, Investor Kay Andresen und spätere Bewohnerinnen Foto: Vollrath
Hans-Jürgen Vollrath

Kreisstadt. Aus einer Vision wird Wirklichkeit: Das Integratives Mehrgenerationenquartier geht in die Bauphase.

Angefangen hatte alles mit dem dringenden Appell der Familien Raths und Kreuzberg sowie der Lebenshilfe an Bürgermeister Guido Orthen, endlich Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigung in der Kreisstadt zu schaffen. Denn der fehlte. 2017 wurden die Pläne für ein rund 6 Millionen teures Projekt vorgestellt. Gestern wurde mit dem ersten Spatenstich für das Integrative Mehrgenerationenquartier an der Schützenstraße der Grund dafür geebnet. Die Bauphase kann beginnen für ein Vorhaben, das in dieser Form ein Novum ist.

Alte und junge, behinderte und nicht behinderte Menschen sollen sich hier begegnen und zusammen wohnen. Insgesamt 30 Wohneinheiten sind geplant. Die Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind Eigentümer der elf barrierefreien Wohnungen, die an Menschen mit Behinderung vermietet werden. Im Erdgeschoss soll eine Kindertagesstätte mit drei Gruppen entstehen. „Es ist etwas Besonderes für diese Stadt“, so Orthen zum dem Projekt, das auch ein Baustein in der Bewerbung zur Landesgartenschau war und im März 2022 rechtzeitig zu Beginn der Laga fertig sein soll. Orthen freut sich über die neue dreigruppige Kita in Trägerschaft der Kita gGmbH. „Es sind 55 Plätze, die die Stadt dringend braucht.“ Für ihn ist das Quartier ein gutes Beispiel für die nicht alltägliche Kooperation zwischen einem privaten und einen kommunalen Partner. Für die Stadt war es eine günstige Gelegenheit. Sie wird durch den Erlös aus dem Grundstücksverkauf und die Zuschüsse von Land und Kreis nur noch einen geringen Betrag für die Räume der Kita zahlen.

Investor Kay Andresen hatte allerdings auch eine große Gruppe von Unterstützern an seiner Seite, die an seine Idee glaubten. Für die Bodelschwinghschen Stiftungen sei es die Chance gewesen, ein Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen zu entwickeln, so Melissa Henne, die auch ein Grußwort von Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Spatenstich mitgebracht hatte. „Es wird eine große Bereicherung für alle werden“, gab Dreyer dem Vorhaben mit auf den Weg, das den Investor seit 2015 beschäftigt. „Es war ein Spagat, der gelungen ist“, sagte er mit Blick auf eine Gemeinschaftsleistung, die viel Kommunikation mit allen beteiligten Akteuren notwendig machte. bea

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