Dass in den Räumen alles hell, freundlich und liebevoll einladend gestaltet ist, davon konnte sich bei der offiziellen Übergabe der beiden Ersatzstandorte am Donnerstag jeder der teilnehmenden Akteure des großen Gemeinschaftsprojekts überzeugen. „Mehr als 40 Einzelpersonen waren in die Umsetzung dieses Vorhabens involviert“, so Martin Schell, Vorstandsvorsitzender der Zukunft Mittelahr AöR. „Der Erfolg dieses Projekts liegt vor allem am unkomplizierten Zusammenspiel aller Beteiligten“, so Schell.
Der Erfolg dieses Projektes liegt vor allem am unkomplizierten Zusammenspiel aller Beteiligten.
Dominik Gieler, VG-Bürgermeister von Altenahr
Denn der neue Standort liegt in der Gemarkung der Gemeinde Grafschaft. Eigentümer ist der Geschäftsbereich Bundesforsten der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und Pächter der Fläche der Bürgerverein Synagoge, der mit seiner Zustimmung diesen Übergangsstandort möglich machte.
Als Beisitzer im Vorstand des Vereins erklärte Rainer Urbanke, dass man das Okay auch gegeben habe, weil man das Projekt für die Zukunft der Kinder als höherwertig angesehen habe. Außerdem biete die Nachbarschaft zur Gedenkstätte des Lagers Rebstock die Gelegenheit, die junge Generation schon früh an das Thema heranzuführen. Dass das Gelände jetzt auch über Wasser und Strom verfügt, erschließt für den Verein außerdem neue Möglichkeiten der Nutzung.
Dass alles so gut funktioniert hat, beschert Ortsbürgermeister Alfred Sebastian und Verbandsgemeindebürgermeister Dominik Gieler Erleichterung, denn es verschafft die notwendige Zeit für den Wiederaufbau. Sebastian lobte das Ergebnis nach neun Monaten Bauzeit. Vor allem die Firmen Otto Bau und Bernshausen sowie das Ingenieurbüro Monreal seien hervorzuheben. Sie hätten mit ihrer Leistung mehr als nur den Auftrag abgearbeitet.
„Es ist ein toller Standort, verkehrstechnisch gut angebunden und trotzdem ohne Durchgangsverkehr“, so Gieler. Zwei Busse werden die Kinder über Esch und die Bunkerstraße nach Marienthal transportieren. An die Eltern geht der Appell, ihre Kinder nicht zu Schule oder Kita zu chauffieren.
In der Grundschule sind es 96 Schüler, die in sieben Klassenräumen untergebracht sind. Auch die Nachmittagsbetreuung wird am Ersatzstandort möglich sein. Vorher waren die Kinder auf drei Standorte in der Grafschaft verteilt. Ob die St.-Martin-Schule abgerissen oder saniert werden soll, ist immer noch nicht klar.
Übergangsweise haben die Kinder jetzt aber ein Zuhause, mit dem sie leben können. Mit Unterstützung der Johanniter gibt es ein Fußballfeld. Eine temporäre Sporthalle soll dazukommen, und auch ein Soccer-Court ist vorhanden. Spielgeräte und Zubehör für den Kindergarten haben die Fördervereine beschafft. Das vom DRK eingerichtete Internet funktioniert ebenfalls. Das gesamte Areal wird während der Zeiträume, in denen sich keine Kinder hier befinden, videoüberwacht und von der Polizei bestreift, um Diebstählen vorzubeugen.