Dernau. Die Zeichen für einen neuen katholischen Kindergarten Johannes Apostel in Dernau stehen gut. Am Mittwoch fand der offizielle Spatenstich für den rund 6,2 Millionen Euro teuren Neubau statt. Gemeinsam mit David Fuhrmann, Ortsbürgermeister in Dernau, griff hierzu die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Simone Schneider zur Schaufel und gab so den Start für den Bau eines neuen Kindergartens, der nach derzeitigem Stand voraussichtlich im Sommer 2026 seinen Betrieb aufnehmen wird.
Entstehen soll der Neubau mit seinen Außenanlagen auf dem Areal des Pfarrgartens und damit am Standort des einstigen Johannes-Apostel-Kindergartens. Bei der Ahrflut war das Kindergartengebäude so stark beschädigt worden, dass es abgerissen werden musste. Als Ausweichquartiere für ein Kinderbetreuungsangebot dienten in den ersten Monaten nach der Flut das Vereinsheim und die alte Schule in Holzweiler, bevor schließlich im August 2022 das Containerdorf in Marienthal als Übergangslösung für die Unterbringung des Kindergartens seinen Betrieb aufnahm. Auch die, ebenfalls von der Ahrflut stark beschädigte, Dernauer St.-Martin-Grundschule ist im Containerdorf untergebracht. Auch für die Grundschule ist ein Neubau geplant.
Der Neubau des Kindergartens ist neben dem Bau der neuen Brücke ein großes und wichtiges Projekt für Dernau,
David Fuhrmann, Ortsbürgermeister von Dernau
Pläne, den Kindergarten im Dernauer Pfarrgarten wiederaufzubauen, gab es bereits wenige Monate nach der Katastrophe. So erfolgten hierzu im Oktober und November 2021 hierzu die ersten Planungsabstimmungen und Beauftragungen. Im vergangenen März wurde der entsprechende Bauantrag bei den zuständigen Behörden eingereicht, seit Juli liegt eine Baugenehmigung vor.
Für den Dernauer Ortschef Fuhrmann ist der Spatenstich ein wichtiges Signal. Gegenüber unserer Zeitung sagte er: „Der Neubau des Kindergartens ist neben dem Bau der neuen Brücke ein großes und wichtiges Projekt für Dernau, denn hier geht es um unsere Kinder und damit um unsere Zukunft.“
Im Gegensatz zum alten Kindergartengebäude soll der Neubau deutlich mehr Platz bieten. „Statt wie bisher drei Gruppen wird es künftig vier Kindergartengruppen geben“, so Fuhrmann weiter und betonte, die Ortsgemeinde habe sich im Zuge der Wiederaufbauplanungen für eine Vergrößerung des Kindergartens entschieden. Denn nach der Flut sei ein deutlicher Zuzug von insbesondere jungen Familien nach Dernau zu beobachten.
„Der Kindergarten Johannes-Apostel wurde durch die Flutkatastrophe völlig zerstört und muss neu errichtet werden. Künftig sollen dort 30 Kinder unter drei Jahren und 50 Kinder über drei Jahren einen Platz finden. Mit dem Neubau soll ein Umfeld geschaffen werden, in dem sich Kinder, Erzieherinnen und Erzieher wohlfühlen und die pädagogischen Ansätze und Ziele kindgerecht umgesetzt werden können“, fügte Staatssekretärin Simone Schneider den Ausführungen Fuhrmanns hinzu.
Spenden sichern Gebäudeausbau
Finanziert wird der Kindergartenneubau, dessen Baukosten sich auf rund 6,2 Millionen Euro belaufen, zum größten Teil aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“. „Abgedeckt hierzu ist der Bau eines dreigruppigen Kindergartens, wie es ihn vor der Flut in Dernau gab“, so Fuhrmann weiter und betonte, der Neubau werde damit mit einem Betrag von 5,7 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Die Differenz der Baukosten in Höhe von rund 500.000 Euro für die vierte Kindergartengruppe sei von der Ortsgemeinde aufzubringen. „In diesem Zusammenhang haben wir sehr viele Spenden erhalten und auch weitere Mittel aus Förderprogrammen“, freute sich Fuhrmann und betonte, der Haushalt der Ortsgemeinde werde durch den Kindergartenneubau daher nicht belastet.

Ebenfalls in Dernau überreichte die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Schneider dem Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenahr, Jürgen Schwarzmann, einen Förderbescheid in Höhe von 88.000 Euro für die Sanierung des Dernauer Feuerwehrhauses und sagte: „Die Sanierungsmaßnahmen tragen dazu bei, dass die Einsatzkräfte auch in Zukunft für ihre wichtige Arbeit gewappnet sind und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter erhöht wird.“
Das Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“
Mit dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ von Bund und Ländern werden Mittel zur Beseitigung der durch den Starkregen und das Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 entstandenen Schäden bereitgestellt. Bislang wurden für die Wiederherstellung der allgemeinen kommunalen Infrastruktur in Rheinland-Pfalz Förderungen in Höhe von rund 956 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds bewilligt.