Schulträgerausschuss beschäftigt sich mit dem Istzustand und der Entwicklung der Schülerzahlen in Gelsdorf, Leimersdorf und Ringen
Entwicklung der Schülerzahlen in Gelsdorf, Leimersdorf und Ringen: Platz an Grundschulen der Grafschaft reicht nicht aus
An der Grundschule Leimersdorf wird die Spitze der Schülerzahlen im Schuljahr 2026/2027 erwartet. Foto: Horst Bach
Leimersdorf

Grafschaft. Die Grafschaft ist eine wachsende Gemeinde mit einem hohen Anteil junger Menschen. Besonders für Familien mit Kindern ist sie seit Jahren ein Anziehungspunkt. Das hat Auswirkungen: steigende Schülerzahlen in den kommenden Jahren und ein Raumangebot an den drei Grundschulen der Gemeinde, das nicht mehr ausreichen wird. Der Schulträgerausschuss beschäftigte sich jüngst mit dem Istzustand und der Entwicklung der Schülerzahlen in den nächsten Jahren an den Grundschulen Gelsdorf, Leimersdorf und Ringen.

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392 Grundschüler gibt es derzeit an den Grundschulen der Gemeinde. Den stärksten Zuwachs wird es wohl an der Grundschule Gelsdorf geben: 38 Kinder werden dort voraussichtlich im Schuljahr 2021/22 eingeschult. Die Schülerzahlen in Gelsdorf steigen damit von 118 auf 132. Einen starken Anstieg wird es auch an der Grundschule Ringen geben: 45 Erstklässler werden dort voraussichtlich im kommenden Schuljahr eingeschult, die Schülerzahl steigt damit von 159 auf 171.

Laut Schulplanung für das Jahr 2021/22 werden hingegen in Leimersdorf die Schülerzahlen vorerst einmal von derzeit 115 wohl auf 110 Grundschüler sinken. Durch Zuzüge in Leimersdorf wird die dortige Klassenzahl aber von sieben auf acht steigen, in Ringen müssen aus demselben Grund drei Klassen neu eingerichtet werden. „Zum Sommer 2025 machen sich die hohen Geburtenzahlen aus 2019 in Gelsdorf und Leimersdorf bemerkbar“, sagte Bürgermeister Achim Juchem. Alle drei Schulen habe man nicht für einen Ganztagsbetrieb konzipiert, ließ Bürgermeister Juchem wissen: „Heute haben wir aber an allen drei Schulen eine Ganztagsbetreuung.“ Alle drei Schulen seien auf reine Unterrichtsräume ausgerichtet gewesen. „Heute werden aber Fach- und Zusatzräume benötigt“, informierte der Bürgermeister den Schulträgerausschuss. Den Mensabetrieb habe man im Rahmen des Möglichen gestaltet, „nicht im Rahmen des Wünschenswerten“, räumte er ein.

Die Problematik in Sachen prognostizierte Schülerzahlen in der mit vielen jungen Familien wachsenden Gemeinde macht Juchem in einer Fragestellung deutlich: „Wann werden welche Baugebiete in der Gemeinde Realität?“ Die Lage: In die Grundschule Gelsdorf gehen im Schuljahr 2020/2021 derzeit 118 Schüler. In den kommenden Jahren wird hier ein Anstieg erwartet. In der Schule werden im Schuljahr 2025/26 zwischen 45 und 49 Kinder erwartet, ein Jahr später bereits zwischen 53 und 58 Erstklässler eingeschult. Die Schülerzahl steigt weiter: Die Spitze mit 177 Schulkindern in neun Klassen wird für das Schuljahr 2026/2027 vorhergesagt. Die Grundschule wurde Ende der 80er-Jahre nach dem Raumprogramm einer zweizügigen Grundschule mit acht Klassenräumen ausgebaut und in den darauffolgenden Jahren immer wieder, entsprechend den Wünschen der Schulleitung, verändert beziehungsweise umgebaut. Derzeit stehen für die Schüler sieben Klassenräume, eine Bibliothek (ehemaliger Klassenraum), ein Mehrzweckraum, ein PC-Raum sowie eine Mensa zur Verfügung. Im laufenden Schuljahr 2020/21 werden sieben Klassen unterrichtet. Der betreuenden Grundschule steht kein fester Raum mehr zur Verfügung. Bei acht Klassen und Beibehaltung des jetzigen baulichen Zustandes müsste die im Rahmenraumprogramm einer zweizügigen Grundschule vorgesehene Bibliothek aufgelöst und ebenfalls wieder als Klassenraum genutzt werden. Die Schulleitung bevorzugt jedoch bei einem Bedarf von acht Klassen die Nutzung des Mehrzweckraumes als weiteren Klassenraum und nicht die Bibliothek, weil diese „professionell“ eingerichtet, von den Schülern sehr stark besucht und im Schulbetrieb eine „Institution“ sei, erläuterte die Verwaltung. Die Bibliothek ist ein wichtiger Bestandteil in der Unterrichtsarbeit und im schulinternen Qualitätsprogramm festgeschrieben.

Grundschule Leimersdorf: In die Grundschule Leimersdorf gehen aktuell (Schuljahr 2020/2021) indes 115 Schüler. Runter geht’s hier mit den Schulkindern im Schuljahr 2022/2023 auf wohl 106 Schüler. In darauf folgenden Jahren wird aber wieder ein Anstieg erwartet. Die Spitze mit 137 Schulkindern wird für das Schuljahr 2026/2027 vorhergesagt. Die Grundschule „An der Arche“ wurde 1995/96 zur zweizügigen Grundschule mit acht Klassenräumen erweitert. Im laufenden Schuljahr 2020/21 werden sieben Klassen unterrichtet. Darüber hinaus sind noch ein Mehrzweckraum und die Mensa (Foyer) im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus für die Schüler nutzbar. Seit dem Schuljahr 2015/16 ist auch die Grundschule Leimersdorf eine Ganztagsschule in Angebotsform. Aufgrund steigender Schülerzahlen und weil der betreuenden Grundschule kein eigener Raum mehr zur Verfügung stand, wurde die Schule um zwei Betreuungsräume erweitert.

Grundschule Ringen: Im aktuellen Schuljahr besuchen die Schule 159 Kinder. In den kommenden Jahren wird in Ringen ein kurzer Anstieg erwartet. In der Grundschule werden im Schuljahr 2021/22 45 Erstklässler eingeschult, die Schülerzahl steigt damit insgesamt auf 171 Kinder, ein Schuljahr später werden hier 47 Erstklässler erwartet, die Schülerzahl geht rauf auf 177, danach zeigt die Schulplanung ab 2023/23 mit 169 Kindern aber ein Absinken der Schülerzahlen. Die Kurve: Im Schuljahr 2025/26 werden 166 prognostiziert, ein Schuljahr später 156 Schüler und Schülerinnen in acht Klassen. Die Grundschule Ringen wurde 2000/2001 nach dem Raumprogramm einer dreizügigen Grundschule mit zwölf Klassenräumen ausgebaut. Eine bauliche Anpassung – unter anderem wurde ein Klassenraum zum Lehrerzimmer umgebaut – erfolgte dann zum Schuljahr 2011/12, um den Betrieb einer Ganztagsschule in Angebotsform zu ermöglichen. Von den elf Klassenräumen nutzt die Schulleitung derzeit acht als Unterrichtsräume, die anderen drei Klassenräume wurden seit dem Schuljahr 2016/17 aufgrund der jährlich sinkenden Schülerzahlen anderen Funktionen (PC-Raum, Kunstraum, Fachraum für Religion und AGs) zugeführt. Daneben stehen den Schülern noch ein Mehrzweckraum, ein Bibliothek-/Ruheraum sowie die Mensa zur Verfügung. Die Gemeindeverwaltung hält allerdings fest: Bei einem weiteren Bedarf an Klassenräumen und Beibehaltung des jetzigen baulichen Zustandes müssten die oben angesprochenen Sonderräume wieder sukzessive als Unterrichtsräume genutzt werden. Dies könnte sich dann aber zusätzlich negativ auf den Ganztagsschulbetrieb und auf die Raumsituation für die betreuende Grundschule auswirken.

Von unserem Mitarbeiter Horst Bach

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