Im Mai und Juni sollen 54 Grundstücke in Königsfeld an die neuen Besitzer gehen - Gemeindefinanzen verbessern sich
Einheimische bevorzugt: Punktesystem regelt die Baulandvergabe
Zügig gehen die Arbeiten bei der Erschließung des Neubaugebieter „Auf dem Schüderich“ voran. Im Mai und Juni können dort die Bauplätze erworben werden. Foto: Hans-Josef Schneider
Hans-Josef Schneider

Königsfeld. Es wird zurzeit noch kräftig gebuddelt „Auf der Ansel“, demnächst werden die 54 Grundstücke im Königsfelder Neubaugebiet „Auf dem Schüderich“ an die Kaufinteressenten gebracht. Im Mai und Juni läuft die Vermarktung, zu der man besondere Richtlinien erarbeitet hat.

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Zügig gehen die Arbeiten bei der Erschließung des Neubaugebieter „Auf dem Schüderich“ voran. Im Mai und Juni können dort die Bauplätze erworben werden. Foto: Hans-Josef Schneider
Hans-Josef Schneider

Diese zielen darauf ab, Einheimischen die Chancen zum Erwerb von Bauplätzen einzuräumen. Dies hätte bei einem Losverfahren möglicherweise nicht der Fall sein können. Es gibt ein System, bei dem maximal 200 Punkte erreicht werden können. Berücksichtigt werden die momentanen Wohnverhältnisse, das Vorhandensein von Kindern oder Jugendlichen, soziale Härtefälle, der Ortsbezug und ehrenamtliches Engagement der Bewerber. Passend zum Kriterienkatalog wurden Bewerbungsformulare erstellt, damit die Auswertung effizient ablaufen kann. Die Bewerbungsfrist läuft vom 11. Mai bis zum 22. Juni.

Erschließung geht zügig weiter

Die Erschließung des Neubaugebietes geht zügig weiter. In seiner jüngsten Sitzung erteilte der Rat den Auftrag für die Straßenbeleuchtung (Elektroarbeiten, Liefern und Aufstellen der Masten mit Leuchten) an die Firma Spie SAG GmbH aus Andernach. Das Angebot beläuft sich auf knapp 62.000 Euro. Beschlossen wurde die Errichtung eines neuen Schaltschrankes, für dessen Lieferung und Montage Kosten von rund 5000 Euro kalkuliert werden. Ortsbürgermeister und Beigeordnete wurden ermächtigt, den Auftrag an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben.

Für die Gemeindestraßen im Plangebiet wurden nach recht ausgiebiger Diskussion und mehreren Abstimmungen die Straßennamen festgelegt. Die Entscheidung fiel zugunsten von „Ziegelfeld“ für den Rundweg und „Auf Schüderich“ für den Stichweg aus.

Hohe Investitionen

Das Neubaugebiet bestimmt auch in diesem Jahr wieder den Haushalt der knapp 700 Einwohner zählenden Vinxttalgemeinde. Die Auslagen für Investitionen liegen bei 2,127 Millionen Euro. 1,8 Millionen Euro werden für die Erschließung, 276.000 Euro für die dritte Kaufpreisrate und die Vermessung benötigt. Weiter geplant sind 40.000 Euro für die Brücke am Klärwerk, 9500 Euro für den Neubau einer Buswartehalle und 2000 Euro für die Anschaffung von Ruhebänken auf dem Friedhof.

Finanziert werden die Maßnahmen durch den Verkauf von Baugrundstücken (1,32 Millionen Euro) und durch Abschluss von Ablöseverträgen (1,05 Millionen Euro). Mit den Mehreinnahmen kann der Kassenkredit von 353.000 Euro abgebaut werden. Die Schulden betragen derzeit 186.000 Euro. „Wenn alle Bauplätze verkauft sind, wird sich die finanzielle Situation der Gemeinde wieder deutlich positiver darstellen“, versprach Philipp Nürenberg, der die wichtigsten Zahlen des Haushalts in Vertretung von VG-Bürgermeister Johannes Bell vortrug.

Ein erster Blick galt dem vergangenen Haushaltsjahr, das für Königsfeld erhebliche Verbesserungen brachte. Die Ergebnisse liegen weit über den veranschlagten Beträgen. Im Ergebnishaushalt liegt das Plus voraussichtlich bei 140.000 Euro, im Finanzhaushalt sogar bei 174.000 Euro. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf gesteigerte Erträge bei der Einkommensteuer (32.000 Euro), bei der Gewerbesteuer (13.000 Euro) und im Forst (53.000 Euro).

Schwarze Zahlen auch 2022

Schwarze Zahlen wird es laut Plan auch in diesem Jahr geben: 9000 Euro an Überschuss werden im Ergebnishaushalt, gar 37.000 Euro im Finanzhaushalt erwartet. Den dicksten Brocken stellt dabei mit einem Plus von 39.000 Euro der Anteil an der Einkommensteuer dar. Die Steigerung bei den Umlagen hält sich in Grenzen, an den Kreis müssen 4000 Euro, an die Verbandsgemeinde 3000 Euro mehr gezahlt werden.

Sorgen bereitet der Gemeindewald. Inzwischen ist die Fläche weitgehend frei von Fichten. Zu der Frage, wie es jetzt weitergehen soll, äußerten sich die neue Forstamtsleiterin Christina Haensch und Revierförster Sven Glück. Sie wiesen auf die derzeitigen Probleme hin, unter anderem bei der Wahl und Beschaffung von Jungpflanzen. Vorerst sind im neuen Forstwirschaftsplan 5000 Euro eingeplant für die Wiederbegründung, 600 Euro für den Wildschutz. Der vorgesehene Holzeinschlag liegt bei 450 Festmetern. Unter dem Strich wird es voraussichtlich zu einem Überschuss im dreistelligen Bereich kommen.

Von unserem Mitarbeiter Hans-Josef Schneider

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